Bildungsreise in die Türkei

Montag, 26. September 2011 – 08:00 bis 09:00 Uhr

von Kappadokien in den Tur Abdin

Reisebericht

Von Kappadokien in den Tur Abdin

Vom 26. September bis 6. Oktober 2011 waren wir – eine Gruppe von 29 Personen unter der Leitung von Pfarrer Georg Stockert – unterwegs in Anatolien. Nachdem wir uns im Museum der anatolischen Zivilisation in Ankara einen ersten Überblick darüber verschaffen konnten, welche Völker (Hethiter, Phryger, Griechen, Römer uva.) in Anatolien ihre besonderen Spuren hinterlassen haben, sind wir südostwärts nach Kappadokien gereist.

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Die Tuffsteinformationen, die durch natürliche Erosion ihr bizarres Aussehen erhalten haben, geben der Landschaft nicht nur ihren unverwechselbaren Charme, sondern haben über Jahrhunderte hinweg den dort ansässigen Völkern auch als Zufluchtsort gedient. Davon zeugen die Höhlenwohnungen und natürlich die mit eindrucksvoll gestalteten Malereien versehenen Höhlenkirchen rund um Göreme. Die Mutigen unter uns haben es sich nicht nehmen lassen, die reizvolle Landschaft bei einer frühmorgendlichen Ballonfahrt in besonderer Weise zu genießen.

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Über die Kilikische Pforte sind wir weitergereist nach Tarsus, dem Geburtsort des Apostels Paulus. In seiner Gedächtniskirche haben wir einen Gottesdienst gefeiert.

Viele der besonderen Orte, die wir besucht haben, wie der Karatepe- Nationalpark, der Nemrud Dag mit einer bemerkenswerten Begräbnisstätte des Königs von Kommagene, der Abrahamsteich und die Geburtsgrotte Abrahams in Urfa, die Trulli-Häuser von Harran, der Atatürk-Stausee und viele andere können hier leider nicht in der Weise gewürdigt werden, wie sie es verdienen würden.

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Auf zwei Plätze möchte ich aber doch etwas näher eingehen: Zum einen den ganz in der Nähe der Stadt Urfa gelegenen Göbleki Tepe. Auf diesem Hügel wurden im Jahr 1995 Überreste einer etwa 12.000 Jahre (!!) alten Kultstätte gefunden. Bemerkenswert ist der sehr gute Erhaltungszustand, der darauf zurückzuführen ist, dass die Anlage nicht von späteren Kulturen zerstört, sondern gewissermaßen „begraben” worden ist.

Zum anderen möchte ich von den vielen christlichen Klöstern und Kirchen des Tur Abdin, einer Hügellandschaft rund um die Stadt Midiyat, die immer noch von einigen verschwindend kleinen, aber trotzdem sehr lebendigen syrisch orthodoxen Gemeinden genutzt und erhalten werden, eine Kirche stellvertretend herausgreifen. Es handelt sich dabei um das „Mor Yakup Kloster“. Drei etwa 12-jährige Knaben haben uns durch ihre Kirche und die umliegenden Anlagen geführt und für uns als kleines Beispiel ihres liturgischen Reichtums das „Vater Unser” in aramäisch – der Sprache Jesu – gesungen.Wir haben als Antwort das „Vater Unser” in deutscher Sprache gesungen.

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Über Hasankeyf am Tigris mit der Ruinenstadt aus dem Mittelalter haben wir schließlich Diyarbakir, den letzten Etappenort der Reise erreicht. Unserem türkischen Reiseführer Kenan verdanken wir nicht nur viele Informationen über die historischen Stätten, die wir besucht haben, sondern auch einige Einblicke in die Türkei von heute, die er uns als jungen, dynamischen Staat mit boomender Wirtschaft vorgestellt hat, in dem natürlich auch das Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen (Türken, Kurden, Tscherkessen usw.) eine nicht geringe Herausforderung darstellt.

Die Reise in die Türkei war nicht nur wegen des Blickes in eine reiche Vergangenheit, sondern auch in eine spannende und interessante Gegenwart und Zukunft lohnend.

August Pruckner


Der Südosten der Türkei liegt etwas abseits der großen Touristenströme. Und doch beherbergt er eine Vielzahl antiker, biblischer und mittelalterlicher Stätten, die einen Besuch lohnen. Harran war Wohnsitz der Sippe des Erzvaters Abraham. Tarsus ist die Geburtsstadt des Völkerapostels Paulus. Die Zeit des frühen Christentums und der Kreuzfahrer wird lebendig in Edessa. Den Hetitern begegnet der Reisende am Karatepe, dem „Schwarzen Berg“. Issos markiert den Beginn der hellenistischen Zeit durch die Eroberung Persiens. Weiterer Höhepunkt der Reise ist der Besuch auf dem Nemrud Dağ, wo Grabhügel und Götterstatuen vom späthellenistischen Königreich Kommagene zeugen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Besuch im Tur Abdin, mit seinen syrisch-orthodoxen Klöstern.

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