Steine klopfen um zu überleben

Montag, 13. April 2009

Der Frühling ist da, und Sie denken vielleicht gerade darüber nach, wie Sie Ihren Gartenweg oder Ihre Poolumrandung gestalten werden? Mit Steinen aus Granit, oder Sandstein, oder Marmor? Das Angebot ist groß und die Baumärkte unterbieten einander mit den Preisen.

Aber dafür arbeiten allein in Indien mindestens 1 Million Menschen (darunter laut ILO 150.000 Kinder) unter erbärmlichen Bedingungen den ganzen Tag. Für einen Lohn, der kaum zum Überleben reicht, ohne Gesundheitsschutz, ohne Arbeitsverträge, ohne Krankenversicherung und mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich 40 Jahren, da viele von ihnen an der unheilbaren Silikose (Quarzstaublunge) erkranken.

Wir können aber auch „faire Steine“ kaufen. Der Verein XertifiX vergibt seit 2006 ein Siegel für fair produzierte Natursteinerzeugnisse. Das Siegel wird nur an Firmen vergeben, die Steine vertreiben, bei deren Herstellung

  • Steinekeine Kinder beschäftigt werden
  • gesetzliche Mindestlöhne gezahlt werden
  • die Arbeitsbedingungen regelmäßig kontrolliert werden

Sie können durch Ihre Nachfrage mitbestimmen, wie die Dinge produziert werden!

Der Bub auf dem Foto arbeitet in einem Exportsteinbruch Südindiens die Schulden seiner Eltern ab. Er ist also ein Schuldknecht oder salopp ausgedrückt: ein Kindersklave. Seine Eltern wohnen mehrere hundert Kilometer entfernt. Er arbeitet hier 6 Tage die Woche von morgens bis abends und hat noch nie eine Schule von innen gesehen.

Christine Scholz


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