Gedanken zur Diözesanversammlung

September 2018

Gemeinsam mit sechs weiteren Delegierten aus der Pfarre Aspern durfte ich an der heurigen Diözesanversammlung vom 27. - 29. September 2018 teilnehmen. Es waren spannende Tage mit vielen Möglichkeiten, Neues kennenzulernen, sich auszutauschen, zu hinterfragen,…

Ein Highlight dieser drei Tage war ein hoch interessanter Workshop zum Thema „Pfarre Fairwandeln“, ein Projekt, das auch wir in Aspern verwirklichen wollen. Besonders beeindruckt hat mich das Statement unserer Pastoralassistentin Petra Pories beim Offenen Mikrofon im  Stephansdom vor 1700 Delegierten. Ich darf es an dieser Stelle wiedergeben:

„Aus der Diözesanversammlung konnte ich viel Neues mitnehmen: die Ermutigung zu freiem Gebet, die erzählten Glaubens-Erlebnisse, die Impulse zur Mission. Auch die Vielfalt hier finde ich bereichernd – und zugleich herausfordernd!

Katholisch bedeutet ja „allumfassend”– also passt es so gut, dass wir Katholiken und Katholikinnen sehr vielfältig sind – ganz verschiedene Menschen, die auch in unterschiedlichen Gebetsstilen zuhause sind und in verschiedenen Milieus.

Mir ist hier neu aufgegangen, dass ich als Seelsorgerin in meiner Gemeinde Anwältin für diese lebendige Vielfalt sein möchte. Und dabei möchte  ich auch die sehen, die Jesus nachfolgen mit ihren Händen und Füßen – die das Pfarrcafé vorbereiten, sich um Feuerlöscher und undichte Dächer sorgen, den Dreck wegräumen und für die Armen da sind.

Dass ich selbst auch stärker Anwältin für die Armen sein möchte, ist mir seit unserem Notquartier für Menschen auf der Flucht 2015 mehr und  mehr aufgegangen. Damals war ich ganz davon überzeugt, dass wir im Sinne von Jesus handeln. Mir war so, als hätten wir mit diesen Notgästen gleichsam einen zweiten Tabernakel in St. Katharina. So nah war Jesus. Zugleich war ich ein Stück einsamer. ‚Warum macht Petra nicht einfach  wie bisher so lieb die Erstkommunion, warum nimmt sie Syrer im Keller auf?‘ Solche Fragen wurden mir zugetragen. Und ich habe erlebt, dass  auch Menschen, die Kirche, Glauben und Jesus sehr lieben, sich schwer getan haben – und Jesus (der ja in allen nächsten Menschen und  besonders in den Armen bei uns ist!) scheinbar nicht mögen, wenn er fremd aussieht, unbekannte Gerichte isst und die Ordnung stört.

Doch auch das ist Vielfalt in der Kirche, die in Liebe auszuhalten und mitzutragen ist, denke ich.“

Christine Scholz


Diözesanversammlung 2018

Christine Scholz
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