„Meine Zeit steht in deinen Händen“

Februar 2022

Unser Pfarrer Mag. Georg Stockert ist am Tag des hl. Stephanus, dem 26. Dezember 2021 nach langer schwerer Krankheit und nach Empfang der heiligen Sakramente im 70. Lebensjahr friedlich eingeschlafen.

„Mit Euch allen im Gebet verbunden. Dankbar für diesen so vorbildlichen Hirten. An Stefani durfte er heimgehen. Danke für Eure Liebe zu ihm!“

Kardinal Christoph Schönborn

„Meine Zeit steht in deinen Händen“ - so haben wir auf Georgs Wunsch an seinem Krankenbett gesungen und ebenso am 7. Jänner 2022 im Requiem.

28 Jahre und drei Monate. Eine lange und doch viel zu kurze Zeit durfte ich mit unserem Pfarrer Georg zusammenarbeiten und befreundet sein. Er war mir stets ein treuer Freund und weiser Ratgeber, ein begeisterter Musikliebhaber, mit dem man wunderbar über Operninszenierungen diskutieren konnte. Die „Inszenierung“ seines Requiems gestalteten wir seinem Wunsch entsprechend als „bunte“ Messe. Von den Kathi-Kids über zwei Jugendbands bis hin zum modifizierten „Engelsterzett“ und auch Geige und Orgel fand alles seinen Platz. Manche Musikstücke waren quasi „gesetzt“, da entweder von Georg gewünscht (Jesus bleibet meine Freude) bzw. früher gewünscht (Psalm 23 in meiner dreistimmigen Vertonung anlässlich seines 40. Priesterjubiläums 2017), andere haben wir in einem Planungsteam festgelegt. Ich danke an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit, besonders auch meinem „Gegenüber“ als Zeremoniär des Erzbischofs, Diakon Wolfgang Moser.

Aber nicht nur den musikalisch Mitwirkenden gebührt hier Dank, sondern auch der Technik, denn aufgrund von Corona wurde das Requiem live auf Youtube gestreamt. Dafür waren Mitglieder der indischen Gemeinde zuständig. Livestream: Ryan Chalissery. Ich kann nur sagen: der ORF hätte es nicht besser machen können!

Wie geachtet und beliebt unser Pfarrer Georg war, erkennt man an folgenden Zahlen: unser Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn als Hauptzelebrant, Georgs Jahrgangskollege und langjähriger Freund Helmut Schüller als Prediger, Weihbischof Franz Scharl, Bischofsvikar Dariusz Schutzki, der die Einsegnung vorgenommen hat, über 20 weitere Priester, fünf Diakone, 30 Ministranten, über 500 (Schätzung der Polizei) Gläubige in der Kirche, im Pfarrgarten, im Pfarrsaal und im Pfarrsaalkeller, sowie rund 2000 Menschen via live-stream haben mitgefeiert. Georgs Tod hat kein Loch hinterlassen, sondern einen Krater! Er wird uns nicht fehlen, er fehlt uns seit dem Stephanitag! Die Stola, die ich auf den Sarg gelegt habe, gehört zu jenem „barocken“ Messgewand, das er immer zu Stephani getragen hat. Dass er ausgerechnet am Hochfest des Erzmärtyrers Stephanus heimgegangen ist, mag für manche Zufall sein. Für mich ist es göttliche Vorsehung, denn er war Mitglied der Dompfarrgemeinde, wurde im Dom getauft, hat dort ministriert, und wurde dort zum Priester geweiht. Dieser Tag hat für unsere Pfarre hiermit noch eine andere Bedeutung erlangt.

Requiescas in pace! Ruhe in Frieden!

Gerhard Schmiedpeter

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