Gemeinsam Handeln – gegen die Klimakrise

Mai 2022

Die Klimakrise ist da. Darin ist sich die Wissenschaft einig wie sonst nur bei wenigen anderen Themen. Sie bringt Hitze, Wetterextreme und Leid und ist mit ihren Folgen auch in Aspern angekommen. Und es wird eine große Herausforderung, diese größte Krise der Menschheit in den Griff zu bekommen. Dafür braucht es uns alle.

Ich könnte Sie jetzt folglich bitten, doch einmal das Auto stehen zu lassen. Oder ich könnte Ihnen nahelegen, öfter biologische Lebensmittel zu kaufen. Mit solchen Tipps könnte ich diese Seite hier locker füllen. Allerdings würde das am tatsächlichen Kern der Probleme vorbeigehen. Denn einerseits ist es vielen Menschen nur schwer möglich, einen nachhaltigen Lebensstil zu führen, andererseits liegen die Wurzeln der Klimakrise tiefer. Zum Beispiel bleibt vielen Menschen oft gar nichts anderes über, als mit dem Auto zu fahren, weil öffentliche Verkehrsmittel nicht oder nur unzureichend zur Verfügung stehen.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Natürlich ist es sehr begrüßenswert, wenn Einzelpersonen ihre Lebensweise klimafreundlich ausrichten und auch ich persönlich versuche, so zu leben. Aber wir müssen uns bewusst werden, dass die großen Hebel, diese Welt zu verändern, woanders liegen: Es braucht Druck auf die Entscheidungsträger*innen in Politik und Wirtschaft, damit diese für die nötigen Strukturen sorgen, um ein gutes Leben für alle Menschen auch ohne die Ausbeutung unseres Planeten möglich zu machen. Papst Franziskus machte das bereits in seinem Schreiben „Laudato si‘“ sehr deutlich:

„Es wird unerlässlich, ein Rechtssystem zu schaffen, das unüberwindliche Grenzen enthält und den Schutz der Ökosysteme gewährleistet“.

Ziele für eine klimafreundliche, nachhaltige Politik wurden bereits viele beschlossen wie zum Beispiel die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, die im vergangenen Monat hier vorgestellt wurden oder auch die Pariser Klimaziele mit dem 1,5-Grad-Limit. Aber derzeit sieht es nicht danach aus, dass wir diesen Zielen wirklich näherkommen. Daher braucht es eine kritische Öffentlichkeit, die den Verantwortlichen genau auf die Finger schaut und entsprechende Maßnahmen einfordert. Möglichkeiten dafür gibt es einige: Petitionen, Briefe oder E-Mails, Volksbegehren, Demonstrationen oder andere Protestaktionen. Gerade als Christinnen und Christen sollten wir in Gemeinschaft diese Mittel nutzen und uns nicht auf unsere Rolle als konsumierende Individuen reduzieren lassen. Denn es ist keinesfalls mit der christlichen Lehre vereinbar, dass die uns von Gott geschenkte Schöpfung zerstört wird!

Zusammengefasst reicht es nicht, wenn wir Jungen aktiv werden. Wir brauchen alle Generationen, um die Klimakrise nachhaltig zu lösen. Denn auch wenn speziell unter uns jungen Menschen die Sorgen und Ängste in Bezug auf das Klima weit verbreitet sind, ist Klimaschutz längst keine Notwenigkeit erst für kommende Generationen oder für irgendeine Zukunft, sondern ist bereits JETZT unbedingt notwendig! Unser christlicher Glaube kann uns dafür Kraft und Hoffnung geben.

Simon Pories


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