Besuch in St. Edith Stein

Dezember 2022

Am 2. Adventsonntag besuchte der Nikolaus die Seestadt und erzählte, von seinen Erlebnissen als Bischof von Myrna.

Das Interview mit dem berühmten Bischof könnt ihr hier nachlesen:

Interview mit Bischof Nikolaus über das Kornwunder von Myra

Lieber Bischof Nikolaus: wir freuen uns, dass du heute da bist und uns ein paar Fragen beantworten kannst.

Wann wurdest du geboren? In welcher Zeit hast du gelebt?

Geboren wurde ich ungefähr 280 Jahre nach der Geburt von Jesus Christus, also vor mehr als 1700 Jahren. Ich kann es nur ungefähr sagen, es gab damals ja noch keine Geburtsurkunden und Taufscheine. Ein paar Jahre auf oder ab hat zu dieser Zeit nicht wirklich etwas ausgemacht.

Was hast du damals gemacht? Was war das Besondere deines Wirkens?

Nun, ich war ja Priester und später Bischof in der Stadt Myra. Die ist in der jetzigen Türkei. Da ist es für mich eigentlich gar nichts Besonderes, die Augen offen zu halten und zu sehen, wie es den Leuten geht. Wo es Not gibt. Wer etwas braucht. Und mich nach Kräften dafür einzusetzen, dass ich den Menschen helfen kann. Und Gelegenheit dazu hatte ich ja oft. Ich stamme aus einer reichen Familie und habe viel Besitz geerbt. Da konnte ich schon einiges Gutes tun damit.

Da gibt es eine Geschichte….

Ja, das war zu der Zeit, als eine unendliche Hungersnot herrschte. Wegen einer großen Hitze verdorrte alles Getreide, und es gab keine Ernte, kein Essen für die Leute. Das war ein großes Unglück. Wegen der Getreideknappheit im Land wurde alles sehr teuer. Die Getreidehändler verkauften das wenige, das da war, nur an Leute, die gut dafür bezahlten. Und die armen Leute konnten ihre Kinder nicht mehr ernähren und drohten zu verhungern.

Oh, das ist ja schrecklich. Aber Myra ist ja eine Hafenstadt. Da geschah eines Tages etwas Unerwartetes, es war die große Chance!

Die Stadt war in Aufruhr. Leute haben gesehen, dass ein Schiff mit Korn im Hafen anlegte, die Nachricht verbreitete sich rasend schnell. Ich eilte sofort hin, denn mir war klar, was ich zu tun hatte. Ich war als Bischof ja eine Autoritätsperson. Deshalb musste mich der Kapitän des Schiffes empfangen und anhören. Und ich bin nicht auf den Mund gefallen. Ich kann gut reden und überzeugen.

Also du hast mit dem Kapitän gesprochen? Was ist passiert?

Ich erfuhr, dass das Korn für den Hof des Kaisers in Byzanz, dem heutigen Istanbul, bestimmt war. Der Kapitän und seine Leute hatten den Auftrag, alles Korn auf das Gramm genau abzuliefern. Nun setzte ich all meine Redekunst ein, um den Seeleuten klarzumachen, dass es letztlich auf sie ankommt, ob die Menschen in Myra verhungern oder überleben.

Heute nennt man so etwas Zivilcourage, nicht wahr?

Aha, na ja… Und ja, was soll ich sagen, ich hatte Erfolg mit meiner – wie heißt das – Zivilcourage. Nachdem ich ja schon lange Bischof in Myra und mein persönlicher Besitz schon ziemlich geschrumpft war, weil es ja so viel Not und Elend um mich herum gab, war ich nicht in der Lage, übermäßig viel für das Korn zu bezahlen. Jedenfalls nicht so viel, wie der Kapitän zuerst haben wollte… Aber wir wurden uns einig.

Das Wichtigste: Ich konnte den Seeleuten die übergroße Furcht nehmen, dass sie persönlich bestraft werden, wenn sie weniger Korn als ausgemacht abliefern. Sie wussten ja nicht, ob der Handel im Sinne des Kaisers war. Mit einer schnell geschriebenen Botschaft an den Kaiser persönlich ersuchte ich um Annahme des Handels, dankte ihm und bat um Wohlwollen für die Seeleute, die sich der Not der Stadtbewohner erbarmt hatten. Und ehrlich gesagt, so schlecht war der Handel für den Kaiser nicht.

Wie ging es denn dann weiter für die Bewohner von Myra?

Es ist alles gut ausgegangen, und die Bewohner von Myra hatten genug Getreide für zwei Jahre. So lange dauerte es nämlich, bis sich alles wieder halbwegs normalisiert hatte und die Bauern wieder eine gute Ernte einbringen konnten.

Lieber Bischof, das ist wirklich eine tolle Geschichte! Wie ein bisschen Mut und Einsatz für andere alles verändern kann!

Die Leute haben sich natürlich noch lange von dem „Kornwunder in Myra“ erzählt. Und wie das halt immer so ist, haben sie auf dies und das vergessen und voller Dankbarkeit und Begeisterung nur das Wichtige übriggelassen: Da war ein Schiff mit Getreide, bestimmt für den Hof des Kaisers, und ihr Bischof hat es fertig gebracht, einen Teil davon für die Bewohner der Stadt zu erbitten. Und am Ende hat kein Körnchen gefehlt!

Heute hat uns der Nikolaus auch etwas mitgebracht: Schokolade, Mandarinen und Nüsse. Am Schluss der Messe dürft ihr euch etwas von ihm mitnehmen und dann könnt ihr so wie der Nikolaus etwas davon weiter schenken, damit sich auch andere freuen können!

Ort

Besuch vom Nikolaus 2022

Sonntag, 4. Dezember 2022 bis Dienstag, 6. Dezember 2022

09:30-10:30
St. Katharina - Seelsorgezentrum
11:15-12:15
St. Edith Stein - Seelsorgezentrum
11:15-12:15
St. Edith Stein - Seelsorgezentrum
17:00-18:00
St. Martin - Pfarrkirche

Terminübersicht