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Rund 40 Jahre nach dem Abriss der Asperner Kaserne entstand 1943 im Park wieder ein kriegsdienliches Bauwerk – der 2. Weltkrieg war voll im Gange. Deutsche Städte wurden systema- tisch bombardiert und nur die Städte im Osten des Deutschen Reiches waren noch außerhalb der Reichweite der Bomberverbände, die von England aus starteten.
Dies änderte sich schlagartig, als die Amerikaner die zweite Luftfront eröffneten. Vorerst konnten sie nur mit verringerter Bombenlast von Tunesien aus starten, doch als sie in Italien Fuß fassten und ihre Luftbasen in den Raum Foggia verlegten, blieben auch die Donau-Reichsgaue von massiven Bombenangriffen nicht verschont.
Neben den Flaktürmen und öffentlichen Luftschutzräumen wurden auch Splittergräben gebaut. Es waren betonierte Stollen, 25 m lang und mit einem Innenmaß von 2 x2 m. Sie waren zu zwei Drittel unter der Erdoberfläche und mit dem Aushubmaterial bedeckt. In der Mitte des Stollens und an beiden Enden waren die Ein- bzw. Ausgänge. Diese waren zum Stollen um 90° abgewinkelt und hatten gegenüber der Eingangsöffnung ein 2,5 m tiefe Nische, um bei einem nahen Einschlag die Druckwelle kompensieren zu können.
Im Park gegenüber dem Eingang der Volksschule begann der Stollen und ging Richtung Kriegerdenkmal. Er wurde von der Bevölkerung kaum benützt und bald nach Kriegsende planiert. Ein baugleicher Splittergraben befand sich in Stadlau in der damals noch nicht durchgehenden Konstanziagasse, zwischen Hausgrundweg und Erzherzog- Karl- Straße. Als am 15. Jänner 1945 400 Maschinen der 15. US Luftflotte einen Bombenteppich über Stadlau legten, bekam die- ser Splittergraben einen Volltreffer. 54 russische Gefangene, die im Rüstungsbetrieb Waagner- Biro arbeiteten und bei Fliegeralarm diesen Unterstand aufsuchen mussten, sowie ihre österreichischen Wachposten, fanden dabei den Tod. Ein weiterer Splittergraben, der Kriegund Nachkriegszeit überdauert hat, befindet sich unter dem Restaurant Lahodny. Er dient heute als Vorrats- und Weinkeller.
Hannes Holba
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