Wie die Asperner Wiener wurden …

Durch die rasche Entwicklung von Industrie und Technik im auslaufenden 19. Jahrhundert wuchsen die Ballungszentren rasant an.

Das Asperner Wappen1892 vergrößerte sich Wien flächenmäßig um das Dreifache, als 43 Randgemeinden südlich und westlich der Stadt eingemeindet wurden. Die Zahl der Bezirke wuchs dadurch auf 19 an. Aber auch "enter der Donau" gab es Anschluss- u. Vereinigungsbestrebungen. So wollte z.B. Niederösterreichs Statthalter Erich Graf Kielmansegg am nördlichen Donauufer einen Gegenpol zu Wien schaffen. Es entstand aus vier Gemeinden die Großgemeinde Floridsdorf und man dachte schon, den Grundstein für eine zukünftige Niederösterreichische Hauptstadt gelegt zu haben. Doch die restlichen stadtnahen Marchfeldgemeinden wollten zu Wien.

Es gab auf politischer Ebene jahrelang zähe Verhandlungen. Noch 1903 lehnte die von der Regierung eingesetzte Kommission die Vereinigung aus Kostengründen ab. Bürgermeister Dr. Carl Lueger aber versicherte dem damaligen Asperner Pfarrer Josef Jeglinger "ohne Aspern gibt es keine Stadterweiterung". Pfarrer Jeglinger und Bürgermeister Johann Oberleuthner waren bei unzähligen Vorsprachen, Bittgängen, Verhandlungen und Besprechungen, bis endlich am 11. November 1903 (der Festtag des Asperner Kirchenpatrons Martin) der N.Ö. Landtag zustimmte.

Am 28. Dezember sanktionierte der Kaiser das Gesetzblatt, am 10. Jänner 1905 trat es in Kraft. Aspern war nun in Wien integriert als 21. Wiener Gemeindebezirk "Floridsdorf". Pfarrer Jeglingers Kommentar dazu in der Chronik war "DEO GRATIAS" - Dank sei Gott!

Ab 1. Oktober 1938 kam Aspern mit weiteren 15 N.Ö. Gemeinden zu Groß-Wien, es entstand der 22. Bezirk "Groß Enzersdorf". 1946 wurden diese 15 Gemeinden wieder ausgegliedert.

1954 wurde der 21. Bezirk geteilt. Kaisermühlen, Kagran, Hirschstetten, Stadlau, Breitenlee, Süßenbrunn, Eßling und Aspern bilden nun seit damals den 22. Bezirk "Donaustadt".

Johannes Holba