Gemeindeturm

In Kagran im Bezirksmuseum war ein Bild vom Asperner Gemeindeturm zu sehen. Der dazugehörige Text erklärte aber die Geschichte unseres Kirchturmes wie folgt.

Er stand außerhalb des Ortes auf einem Hügel etwa 4 m über dem Niveau des Dorfes, war also relativ hochwassersicher und hatte die Funktion eines Wart- und Wehrturmes. Da die alte Asperner Kirche am Aubergl nahe am Gemeindegraben (heute Lobaugasse 31) immer wieder vom Hochwasser und Eisstößen schwer beschädigt wurde, trug man sie ab und baute an den Wartturm ein Kirchenschiff dazu (1671). Der Turm blieb im Eigentum der Gemeinde Aspern (ab 1904 Gemeinde Wien), das Kirchenschiff aber gehörte dem Stift Melk. Diese wirren Besitzverhältnisse wurden erst 1999 bereinigt.

der alte Gemeindeturm"Ja und wo ist der auf dem Bild zu sehende Gemeindeturm?" ist jetzt die berechtigte Frage. Dieser Turm war wesentlich kleiner, ca. 12 m und stand mitten im Ort - heute Groß Enzersdorferstraße 5. Er beherbergte eine Glocke, mit der die Asperner bei Gefahren alarmiert wurden. Auf einem alten Gemälde ist er mit einem Zwiebeldach abgebildet. Ob er das schlichte spitze Dach nach den schweren Schäden von der Schlacht 1809 bekam oder ob der Unterschied der Dachform nur der "künstlerischen Freiheit" der Maler und Zeichner zuzuschreiben ist, sei dahingestellt. Fest steht, dass der Turm Mitte des 19. Jh. abgetragen wurde. Die Reste seiner Grundmauern waren noch zu sehen als 1972 die alte Bausubstanz geschliffen wurde um für einen Neubau Platz zu machen - heute "Das Bad - complete line".

Johannes Holba



Gebäude in den 1960ern

kurz vor dem Abriss 1972

Nach dem Abriss:

Blick vom Gemeindebau Wimpffengasse Richtung Gemeindegasse


Blick von der Gemeindegasse Richtung Gemeindebau Wimpffengasse

Johannes Holba