Dipl. Päd. Sabine Graf

Samstag, 1. November 2003

Suchen. Und Finden.

2003. Das Jahr der Bibel.

Dipl. Päd. Sabine GrafAls ich gefragt wurde, diesen Artikel zu schreiben, erinnerte ich mich gleich an mein wichtigstes Erlebnis mit der Bibel. Ich habe immer gerne in der Bibel gelesen, aber dann begann ich auf der RPA Religionspädagogik zu studieren. Dort wurde die Bibel wissenschaftlich auseinander genommen und zwar so sehr, dass ich nach einiger Zeit gar nicht mehr wusste, was ich denn eigentlich glauben soll...

Bis ich mir eines Tages einen wichtigen Satz eines Professors zu Herzen nahm: "Ja, dieses Buch wird wissenschaftlich zerlegt und zerpflückt, aber wer trotzdem lernt, dieses Buch auf Knien zu lesen, der hat seine Heiligkeit erfahren". Dieser Satz hat mich geprägt und ich lernte, immer mehr hinter die Texte zu schauen. Ich liebe zum Beispiel die alttestamentlichen Figuren wie Abraham, Mose, David, Jakob und viele mehr. Sie sind zutiefst menschlich und uns archetypisch zu Grunde gelegt: Das soll heißen, dass sind keine alten verstaubten Figuren sind. Wir finden uns in ihnen wieder, kein menschlicher Abgrund war ihnen fremd und Gott hat sie begleitet durch alle Höhen und Tiefen ihres Lebens. Von diesen Geschichten können wir viel für unser Leben lernen.

Da bin ich auch schon bei meiner Lieblingsstelle in der Bibel, auch wenn es im NT viele Stellen gibt, die mich ansprechen, so ist doch mein absoluter Favorit die Gottesoffenbarung an Mose (Ex 3,14-16): "Ich bin Jahwe dein Gott". "Ich bin dein Gott ist mit dir" ist eine gebräuchliche Übersetzung dieser Stelle, und es hat sich in meinem Leben schon oft als wahr erwiesen. Nicht ein Gott, der Leid oder Schwieriges von uns fernhält, auch keiner, der mir nur Spaß und Freude verspricht, aber einer, der mich begleitet, der immer bei mir ist in guten und in bösen Tagen. Sehr gerne lese ich auch in den Psalmen, weil sie eine tiefe ehrliche Auseinandersetzung mit Gott darstellen und ihn sehr persönlich machen. Hier finde ich oft Trost und Ermutigung für meinen Alltag. Dieses Jahwesein Gottes hat sich in Jesus personifiziert, seine Art mit Menschen und Situationen umzugehen macht mich sehr betroffen und spornt an, ein Leben in seinem Sinne zu führen, auch wenn ich noch sehr weit davon entfernt bin. Ich bemühe mich, das Tagesevangelium zu lesen und darüber nachzudenken. Kurz gesagt: Die Bibel ist ein heiliges Buch, ein Lebensbuch, das sehr viel Weisheit und Liebe enthält und Geschichten von Menschen erzählt, die ihre Erlebnisse mit Gott aufgeschrieben haben, um uns zu ermutigen. Das möchte ich auch in der Schule weiter geben.


Suchen. Und Finden.

Mittwoch, 1. Jänner 2003 bis Mittwoch, 13. November 2024

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