Fastentuch

Samstag, 1. März 2003

Altarraum in der FastenzeitIn der Fastenzeit verdeckt ein sog. Fastentuch das schöne Hochaltarbild mit dem Hl. Martin. Solche Tücher – auch Hungertücher genannt – sind etwa seit dem Jahr 1000 üblich geworden: Auch die Augen sollen fasten, sich entspannen, wieder aufmerksamer werden und sensibler. Denken wir, wie viele Menschen heute über "Reizüberflutung" klagen! Heuer sehen wir nicht nur das Fastentuch, das von verschiedenen Gruppen der Pfarre gestaltet wurde. Ein Feld – das vom 3. Fastensonntag – blieb zunächst ganz leer. In der Kinderkirche entstand dieses Bild: Wenn die Kinder es selber gestalten, werden sie wohl eine besondere Beziehung dazu entwickeln und in neuer Weise unseren Kirchenraum wahrnehmen können: "Da ist etwas von mir, da bin ich drin!"

Für uns alle kann das leere Feld eine wichtige Anregung sein: "Was wird da kommen?", "Eigentlich ist alles offen und möglich!", "Wie gut tut so ein Stückchen "Wüste" in all dem Vollen, Lauten, Grellen!"

Historisches über Fastentücher

1. Fastensonntag

In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste … Mk 1, 12-15

Schriftlesungen dieses Sonntags

Versuchung Jesu

2. Fastensonntag

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite … Mk 9, 2-10

Schriftlesungen dieses Sonntags

Verklärung

3. Fastensonntag

???

Schriftlesungen dieses Sonntags

am Jakobsbrunnen

4. Fastensonntag

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus … Joh 3, 14-21

Schriftlesungen dieses Sonntags

Heilung eines Blinden

5. Fastensonntag

Wenn das Weizenkorn nicht auf die Erde fällt und stirbt ... Joh 12, 20-33

Schriftlesungen dieses Sonntags

Lazarus

Palmsonntag

Einzug in Jerusalem

Einzug in Jerusalem

Das heurige Fastentuch entstand im Frühjahr 2000, als in den Sonntagsmessen – so wie heuer die Schrifttexte des Lesejahres B (Markus) verkündet wurden:

Die Bilderreihe beginnt oben links mit dem 1.Fastensonntag und dem Ruf Jesu: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe.“ Rechts oben ist die Verklärung vom 2.Fastensonntag dargestellt, unter diesem wurde von den Kindern der Kinder-Kirche am letzten Sonntag die Tempelreinigung gemalt. Eine Firmgruppe (?) gestaltete das 4. Bild, rechts unten, für den Evangelientext dieses Laetare-Sonntags: „Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; ...wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht.“ (Joh 3,19.21) Als Getaufte werden wir in dieser österlichen Vorbereitungszeit von Jesus zur Entscheidung gerufen und eingeladen zum Tun der „Werke des Lichtes“.

Links unten ist die Botschaft des 5.Fastensonntags gemalt: „Wenn das Weizenkorn... in die Erde fällt und stirbt, bringt es reiche Frucht.“ Kinder vom Kindergarten haben das 6. und letzte Tuch, links Mitte gemalt, den Einzug Jesu in Jerusalem, der (unbedeutende) Esel ist sicherlich etwas klein geraten, umso größer, strahlender und wichtiger ist Jesus, der an diesem Palmsonntag in die Passion einzieht, um in der Auferstehung vom Vater verherrlicht zu werden. Im PGR-Vorstand wurde übrigens beschlossen, für das kommende Jahr, erwachsene (Künstler) aus unserer Pfarre zu bitten, ein Fastentuch für die Gemeinde zu gestalten.

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