Straßenkinderheim

Donnerstag, 11. März 2010

Wien, 11. März 2010

Sehr geehrte Pfarrgemeinde!

KiewDankbar darf ich Ihnen mit diesen Zeilen den Eingang der überaus großherzigen Spende von 15.000,– Euro bestätigen, die in der Caritas im Dezember 2009 und am 5. März dieses Jahres eingetroffen ist. Ihrem Wunsch entsprechend, lassen wir diesen Betrag sehr gerne dem Kinderzentrum Aspern in Kiew zukommen. Vergelt’s Gott für diese so wichtige Hilfe!

Die Wirtschaftskrise von 2009 hat in der Ukraine deutliche Spuren hinterlassen: Unzählige Baustellen wurden stillgelegt, immer mehr Firmen mussten Kurzarbeit einführen und Personal kündigen. Die Produktivität der ukrainischen Industrie ist im Vergleich zum Vorjahr um 32 % gesunken. Die Lebensmittel in Kiew sind kaum günstiger als in Wien. Der staatliche Mindestlohn in der Ukraine betrug Ende des Jahres 2009 umgerechnet 62 Euro. Durch die fortschreitende Verelendung der Bevölkerung sind mehr als 100.000 Familien in der Ukraine nicht mehr in der Lage, ihre Kinder zu versorgen oder zu betreuen.

KiewIm letzten Jahr ist die Zahl der Hilfesuchenden im Krisenzentrum des Fond Aspern in Kiew stark gestiegen. Dank der langjährigen Hilfe der Pfarre Aspern finden Kinder aus Krisenfamilien in Kiew ein liebevolles vorübergehendes Zuhause. Meist werden die Kinder von der Polizei in das Krisenzentrum Aspern gebracht. Entweder werden die Nachbarn auf die schlechten Zustände aufmerksam und alarmieren die Polizei, oder LehrerInnen fällt die Verwahrlosung einer Schülerin bzw. eines Schülers auf und melden es. In vielen Fällen ist schnell klar, dass die Eltern nicht mehr in der Lage sind, sich um ihre Kinder zu kümmern. Wenn die Kinder nicht mehr zu ihren Eltern zurück können, sucht das Team des Fond Aspern gemeinsam mit dem Jugendamt Pflege- oder Adoptiveltern für sie. Ältere Kinder finden bis zum Abschluss ihrer Ausbildung in der Wohngemeinschaft Aufnahme. Darüber hinaus werden 107 Familien regelmäßig betreut, erhalten Sozialberatung und Hilfsgüter.

KiewWir bedanken uns im Namen der Kiewer Kinder und Familien für die vielen Sachund Geldspenden sowie die wertvollen Zeitspenden der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Pfarre Aspern, die sich über die verschiedensten Veranstaltungen wie z.B. adventlicher Punschstand, Flohmarkt im Februar oder Sachspendensammlungen für das Caritasprojekt in Kiew engagieren. Ohne Ihre treue Unterstützung könnte das Projekt nicht umgesetzt werden.

Von ganzem Herzen sage ich Ihnen nochmals Danke und wünsche Ihnen alles Gute und Gottes reichsten Segen!

Im Herrn verbunden und mit den besten Grüßen

Dr. Michael Landau,
Direktor der Caritas-Wien


Terminübersicht