Hochzeit und Ehe

Liebes Brautpaar!

Sie haben sich entschlossen zu heiraten. Wir als Pfarrgemeinde von Aspern freuen uns mit Ihnen und wünschen Ihnen eine gute Vorbereitung auf Ihr großes Fest und Gottes Segen für Ihre gemeinsame Zukunft.

Die folgenden Hinweise mögen dazu beitragen, dass Ihre Hochzeit eine würdige Feier, ein Fest unseres Glaubens und ein persönlich gestalteter Gottesdienst wird.

Alles Gute wünscht Ihnen das Team der Pfarre St. Martin - Aspern!

Allgemeines zur Ehe

Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, wenn sich ein Paar entschließt, zu heiraten. Die „Ehe auf Probe”, Lebensgemeinschaften und Lebensabschnittspartner sind modern geworden. Die klassische Familie wird immer seltener. Trotzdem entscheiden sich viele Menschen auch zu einer kirchlichen Trauung. Und in diesem Sakrament kann Gott uns eine wertvolle Stütze sei, wenn wir ihn in unserem Eheleben wirken lassen. Man sollte aber auch unbedingt über die Bedeutung und die Verpflichtungen, die mit einer kirchlichen Trauung verbunden sind, Bescheid wissen und damit einverstanden sein.

Verlobung
Das verbindliche Versprechen, einander zu heiraten. Die offizielle Verlobung ist heute die Ausnahme.
Ehe
stammt aus dem althochdeutschen ewa oder dem altsächsischen eo und ist etwa mit "Bündnis", "Vertrag" oder "Gesetz" zu übersetzen.
Heirat
stammt aus dem althochdeutschen "hirat" und bedeutet "Obsorge für das Heim".
Mischehe
Ehe zwischen Partnern unterschiedlicher Konfessionen.

Fähigkeit zur Ehe

Wichtige Schritte bei der Entwicklung zur Ehefähigkeit sind zunächst sehr persönlich:

  • sich selbst annehmen und mit sich selbst im Klaren sein
  • sich selbst in seiner eigenen Geschlechtlichkeit annehmen
  • zärtlich zueinander sein
  • sich aus kindhafter Elternbindung lösen
  • unbewusste Wunsch- und Leitbilder durchschauen
  • Spannungen ertragen können
  • zum Gespräch fähig sein
  • sich an den Partner frei binden
  • Verantwortung übernehmen

Erledigung der Formalitäten

  1. Anmeldung in der Pfarrkanzlei mit Taufschein und Geburtsurkunde der Brautleute, sofern beide ledig und katholisch sind. Das Trauungsprotokoll wird angelegt.
  2. Festlegung des Hochzeitstermins.
  3. Besuch des Eheseminars an einem Samstag Nachmittag in der Diözese bzw. an einem Abend bei einem Ehepaar in der Pfarre. Informationen, Termine und Kosten sowie die Anmeldung erfolgt über die Website der Erzdiözese Wien - Eheseminare.
  4. Bezahlung der Trauungsgebühr: EUR 18,-.
  5. Nach dem Besuch des Eheseminars Terminvereinbarung mit dem Trauungspriester für das Brautleutegespräch: das Trauungsprotokoll wird fertiggestellt und unterschrieben; der Ablauf der Feier wird besprochen. Wenn Sie aus einer anderen Pfarre kommen, wird nur der Ablauf besprochen.

Checkliste für Hochzeitsvorbereitungen

  • Hochzeitstermin klären (Pfarre und Standesamt), üblicherweise findet die standesamtliche Heirat (Heiratsurkunde) vor der kirchlichen Trauung (Trauschein) statt. In besonderen Fällen kann man eine Ausnahme beantragen
  • Anmelden in der Pfarre
  • Termin für Trauungsgespräch
  • Ehevorbereitungsseminar besuchen
  • Aufgebot beim Standesamt bestellen
  • Gestaltung der kirchlichen Feier (Texte, Fürbitten, Gebete)
  • Äußeren Rahmen der Feier überlegen
  • Gaststätte aussuchen, Menü besprechen, Tischgebet
  • eventuell Musik für die Tafel bestellen
  • Hochzeitsanzeigen und Einladungen drucken und verschicken, Adresse für Rückfragen angeben
  • Kleidung besorgen
  • Trauzeugen aussuchen
  • Übernachtungsmöglichkeiten für auswärtige Gäste
  • Fotografen bestimmen
  • Brautauto, Schmuck für den Hochzeitszug
  • Ringe
  • Brautkerze
  • Blumen für Kirche und Festsaal, Brautstrauß
  • Geschenkliste
  • Transportmöglichkeit für die Blumen und Geschenke
  • Zeit für Ruhe und Besinnung für das Brautpaar

Hinweise zur Gestaltung der Feier

  • Die Trauung feiern wir in der Regel in einem festlichen Wortgottesdienst. Die Feier dauert etwa 45 Minuten. Beim Brautleutegespräch erhalten Sie ein Feierheft mit den wichtigsten liturgischen Texten und Lesungen zur Auswahl.
  • In der Pfarrkanzlei liegt ein Liedblatt für Sie bereit, das Vorschläge für den Gemeindegesang in verschiedenen Stilrichtungen enthält.
  • Gestalten Sie bitte die Trauung so, dass möglichst viele Ihrer Angehörigen und Freunde durch Mitbeten und -singen an der Feier beteiligt werden können. Ein liebevoll gestaltetes Feierheft ist nicht nur eine wertvolle Hilfe für die Festgemeinde, sondern auch ein bleibendes Andenken an Ihre Hochzeit!
  • Unser Organist und Chorleiter, Mag. Gerhard Schmiedpeter, ist Ihnen bei der musikalisch-liturgischen Gestaltung Ihrer Trauung gerne behilflich und steht auch grundsätzlich als Organist und Sänger zur Verfügung.
  • Wenn Sie eigene Musiker „mitbringen”, bitten wir Sie, folgendes zu beachten: Die Lieder und Musikstücke müssen in den gottesdienstlichen Rahmen passen. Nur weil ein Lied eine schöne Melodie hat, das Wort „Liebe” darin vorkommt, oder weil man es schon bei einer anderen Hochzeit gehört hat, muss es nicht in den Trauungsgottesdienst passen. Wählen Sie daher bitte religiöse Lieder, Spirituals etc. aus. Auch hier steht Ihnen unser Organist gerne mit Rat und Tat zur Seite.
    Der Auf- und Abbau der Musikgeräte (Verstärker, Keyboard,...) oder eine Probe können nur in Absprache mit der Pfarrkanzlei geschehen, wobei auch auf andere liturgische Feiern in der Kirche Rücksicht zu nehmen ist.
    Bitte setzen Sie sich auf jeden Fall mit unserem Organisten in Verbindung, auch wenn Sie einen eigenen Organisten oder andere Musiker mitbringen. Hier erfahren Sie auch die aktuellen Honorartarife sowie die Zahlungsmodalitäten. Musikerhonorare werden grundsätzlich nicht über die Pfarrkanzlei eingehoben, sondern sind direkt mit dem/den Musiker(n) zu verrechnen!
  • Blumenschmuck: Seitens der Pfarre wird die Kirche nicht über das normale Maß hinaus geschmückt. Wir geben gerne die Telefonnummern der anderen Brautpaare weiter, die an demselben Tag heiraten, damit Sie gemeinsam schmücken und auch die Kosten aufteilen können. Platz für Gestecke bieten die beiden Seitenaltäre (je 1), der Hochaltar (1 links, 1 rechts vom Tabernakel, nicht davor!), sowie der Boden vor dem Volksaltar (bitte nichts auf den Altar stellen!). Auch die Kirchenbänke können geschmückt werden.
    Bitte unterlassen Sie das Streuen von Blumen in der Kirche, sowie von Reis vor der Kirche! Es steht keine Reinigungskraft zur Verfügung! Auch das nach Ihnen feiernde Brautpaar bzw. die Gottesdienstbesucher haben ein Recht auf eine saubere Kirche! Danke für Ihr Verständnis.

Hochzeitskerzen Eine Hochzeitskerze kann, muss aber nicht verwendet werden. Sie ist vom Brautpaar zu besorgen. 

Bitte geben Sie die Kerze, die Ringe und die Heiratsurkunde 10 Minuten vor Beginn der Trauung in der Sakristei ab.

Fotografen und Videofilmer stören nicht, solange sie sich im Hintergrund halten. Bitte nicht fotografieren: während der Lesung, des Evangeliums und der Predigt. Bitte keine Scheinwerfer verwenden! Unsere Kirche ist sehr hell und gut ausgeleuchtet.

Wenn Sie den Pfarrgarten oder den Pfarrsaal nach der Trauung benützen wollen (Agape, Stehempfang, Hochzeitstafel,...), bitte rechtzeitig in der Pfarrkanzlei absprechen.

Neben all den „äußeren” Vorbereitungen sollte eine „innere”, geistliche Einstimmung nicht zu kurz kommen. Früher war vor diesem wichtigen Lebenseinschnitt auch der Empfang des Bußsakramentes vorgeschrieben. Diese Vorschrift gibt es zwar nicht mehr, aber ein geistliches Gespräch (Beichtgespräch) wäre auch heute sehr empfehlenswert. Pfarrer und Kaplan stehen gerne zum Gespräch zur Verfügung und ersuchen um rechtzeitige Anmeldung.

Ehejubiläen

Wenn eine Ehe schön langsam in die Jahre kommt sollte man nicht darauf vergessen, Gott für die vergangene gemeinsame Zeit zu danken und für die weitere Zukunft um seinen Segen zu bitten. Jubiläen sind ein guter Anlass dazu. Sie können auch im Rahmen eines Gottesdienstes gefeiert werden.

1 Jahr: Baumwollhochzeit oder Papierene Hochzeit
Ein ”Fest der ersten Ernte“ – man schenkt Praktisches, also etwa ein baumwollenes Tuch.
3 Jahre: Lederhochzeit
Die Ehe wurde durch spezielle Behandlung dauerhaft.
4 Jahre: Seidenhochzeit
Das kritische vierte Jahr wird mit dem empfindlichen Gewebe verglichen.
5 Jahre: Hölzerne Hochzeit
Ein Fest der Beziehungsbäume: Die Ehe scheint Bestand zu haben. Man schenkt Beständiges, Holzgeschnitztes. Die Ehe gibt nun Wärme und ist behaglich.
6½ Jahre
Zinnerne Hochzeit Wahre Liebe rostet nicht! Die Ehe sollte von Zeit zu Zeit wieder aufpoliert werden. Geschenke, die dies ebenso brauchen, gibt es genug, über Zinn hinaus.
7 Jahre: Kupferne Hochzeit
Partner sind gute Leiter für Liebesströme. Die Ehe scheint so beständig zu sein, dass sie Patina (Altersschmuck) anzusetzen verspricht. Man schenkt Kupfermünzen als Unterpfand des Glücks.
8 Jahre: Blecherne Hochzeit
Die Partnerschaft zeigt viele Formen! Die Ehe hat ihren alltäglichen und nutzbringenden Weg gefunden. Beliebtes Geschenk sind Kuchenformen, auch ”Kuchenblech“ genannt.
9 Jahre: Keramikhochzeit
Der weiche Ton ist im Ehe-Ofen gehärtet und schön färbig geworden.
10 Jahre: Rosenhochzeit
Rosen zieren die Wendepunkte der Beziehung. Die Ehe, jetzt richtig rund, kann sich über die Rosen wieder der Myrten des ersten Hochzeitstages erinnern. Es ist bereits ein Fest mit Gästen, die den Eheleuten wichtig sind.
11 Jahre: Stahlhochzeit
Die Treue zueinander ist nun unverbrüchlich wie Stahl.
12½ Jahre: Petersilienhochzeit
Ein Tag mit einer besonderen Würze. Die Ehe soll grün und würzig bleiben. Das, was zu diesem Tag an Schmackhaftem verzehrt wird, bringen die Gäste mit.
13 Jahre: Spitzenhochzeit
Die Ehe ist wie ein kostbar geklöppeltes, gewobenes oder gehäkeltes Gewebe.
14 Jahre: Elfenbeinhochzeit
Die Ehe ist wie die Stoßzähne eines Elefanten.
15 Jahre: Gläserne oder Kristallene Hochzeit
Was wir uns heute alles zu sagen haben. Die Ehe soll in den Beziehungen zwischen Mann und Frau durchsichtig und klar sein. Als Geschenk bieten sich Gläser und Kristall an, denn einiges davon mag in der Ehe bereits zu Scherben gegangen sein.
20 Jahre: Porzellanhochzeit
Was unsere Ehe so wertvoll aber auch zerbrechlich macht. Fest, glänzend und zugleich empfindlich ist die Ehe geworden. Neues Geschirr kann festlich erstmals gedeckt werden.
25 Jahre: Silberne Hochzeit
Ein Fest des Dankens, Genießens und Hoffens! Die Ehe, die nun ein Vierteljahrhundert dauert, hat ihren bleibenden Wert unter Beweis gestellt. Das Fest vereint die Verwandten, das Jubelpaar trägt Silberkranz und Silbersträußchen.
30 Jahre Perlenhochzeit
Wenn die Eigenarten zu Perlen werden! Die Ehejahre reihen sich aneinander wie die Perlen einer Kette. Es ist Gelegenheit, der Ehefrau eine (neue) Perlenkette zu schenken.
35 Jahre: Leinwandhochzeit
Wie man sich bettet, so liegt man! Wie eine gute Leinwand hat sich die Ehe als unzerreißbar erwiesen. Manches ist aufgebraucht; der Wäscheschrank muss neu aufgefüllt werden.
40 Jahre: Rubinhochzeit
Wir sammeln wertvolle Beziehungssteine. Das Feuer der Liebe hält und trägt immer noch. Der Ehering bekommt mit dem Rubin den Edelstein der Liebe und des Feuers.
45 Jahre: Messinghochzeit
Fünf Jahre vor dem großen Jubiläum der Goldenen Hochzeit schimmert der Glanz schon goldgelb wie Messing durch die Zeiten. Wie diese Legierung aus Kupfer und Zink hat sich die Ehe als beständig erwiesen.
50 Jahre: Goldene Hochzeit
Gott sei Dank, denn er ist die Liebe. Wie Gold hat die Ehe allem standgehalten und sich als fest und kostbar erwiesen. Manche Ehepaare wechseln neue Ringe.
55 Jahre: Platinhochzeit
So selten und wertvoll wie dieses Edelmetall ist auch die Ehe, die so lange Zeit Bestand hatte.
60 Jahre: Diamantene Hochzeit
Nichts kann die Ehe mehr angreifen, sie ist unzerstörbar geworden. Dies wird bei folgenden Jubiläen noch stärker ausgedrückt.
65 Jahre: Eiserne Hochzeit
Man legt keinen Wert mehr auf kostbare Geschmeide. So fest wie dieses Metall ist die Ehe.
67½ Jahre: Steinerne Hochzeit
Steinalt wurde diese Ehe. Felsenfest ist die Verbindung der beiden Partner unterwegs zur Gnadenhochzeit.  
70 Jahre: Gnadenhochzeit
Gottes Gnade und Güte zeigen sich in einem langen, gemeinsamen Leben. Wenn jemand wirklich noch die Gnade hat, sein siebzigjähriges Hochzeitsfest zu erleben, dann feiert dieses Paar ein Fest, das seinem Namen am nächsten kommt.
75 Jahre: Kronjuwelenhochzeit
Fünfundsiebzig Jahre liegen seit der Hochzeit zurück. Die Kronjuwelen deuten an, dass die Liebe einst ins Ewige mündet. Der Ehe werden die kostbarsten Edelsteine aufgesetzt.

unter anderem aus: „Leben in Beziehungen - immerwährender Kalender für Gedenktage und Jubiläen“, herausgegeben vom Familienreferat der Diözese Graz-Seckau („Der Sonntag“ berichtete).

Das Sakrament der Ehe spendeten…

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