Denkanstoß

Freitag, 1. Februar 2013 – 14:10

Ich werde immer wieder angesprochen: „Bei d e m Wetter fährst du mit dem Fahrrad?“ Ich gebe zu, manchmal ist es schon anstrengend, wenn es sehr kalt ist, der Wind voll ins Gesicht bläst, wenn es regnerisch ist. Ich könnte es mir auch leisten, mit dem Auto zu fahren. Aber ein, zwei Kilometer? Mit dem Auto fahren? Nur weil es bequemer ist?

Ich glaube, dass wir viel an Werten verloren haben, die nicht mehr erkennbar sind, zugedeckt von unserem Wohlstand, welcher nicht nur positiv ist, wenn ich an unsere Müllberge denke, an die Verschwendung oder an unsere Wegwerfmentalität.

Wenn ich nach einer anstrengenden Radfahrt am Ziel angelangt bin, erfüllt es mich mit Freude, es per Rad und nicht mit dem Auto geschafft zu haben. Ich habe die Umwelt geschont; ich habe meiner Gesundheit Gutes getan, indem ich in frischer Luft unterwegs war und Bewegung gemacht habe. Das ist für mich ein Wert, den ich sehr schätze und der Bequemlichkeit mit dem Auto vorziehen möchte.

Nebenbei bemerkt schätze ich auch Männer, die mit feinem Anzug bekleidet (beruflich bedingt) mit dem Fahrrad zur U-Bahn radeln, sich nicht dafür genieren oder sich zu gut vorkommen, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.

Hat uns der Wohlstand nicht schon sehr verweichlicht?

Christina Röder


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