...und Friede den Menschen auf Erden?

Montag, 1. Dezember 2003

Kathi-KidsMit Begeisterung singen die Kathikids bei der Krippenandacht als Boten von Bethlehem. So schön der Gesang der himmlischen Heerscharen an die Hirten damals und heute erklingt, ich tue mich schwer beim Schreiben dieser Worte vom Frieden für alle Menschen.

Wenn ich an die vielen Toten an den vielen Kriegsschauplätzen auf der Welt denke, wenn mich die Bilder von Bombenopfern in Palästina bewegen, wenn ich im Fernsehen die Särge der neunzehn Italiener sehe, die doch zum Aufbau des Friedens in den Irak gegangen sind – wo ist denn der besungene Friede heute? Aber auch das unzählige Leid vieler Menschen in unserem Land, zerbrochene Ehen und Familien, Gewalt an Frauen und Kindern lassen in mir den Weihnachtsfrieden so fern und unrealistisch erscheinen.

Wahrscheinlich liegt der Fehler darin zu meinen, den Frieden der Weihnacht könnten Menschen sich selber machen. Er kann uns nur geschenkt werden von dem, der sich uns selbst zum Geschenk macht. „Frieden auf Erden“, verkünden die Engel den Hirten, doch sie stellen dem etwas voran, was gerne vergessen wird: „Ehre sei Gott in der Höhe.“

Daran wird es liegen: wenn Menschen sich darum bemühen, ihr Augenmerk zuerst auf Gott zu richten. Dann wird auch die Ehrfurcht vor den Menschen wachsen, die Achtung vor dem Leben und der Schutz vor allem für die Schwachen.

Der Weihnachtsfriede bleibt ein fast unerreichbarer Wunsch: Es ist für uns alle ein weiter Weg dorthin nach Bethlehem. Aber anfangen will ich, so gut ich kann: Gott zu ehren und in meiner Umgebung für den Frieden wirken.

Das meint Ihr Pfarrer

Georg Stockert


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