Stressfreie Weihnachten?

Dezember 2023

Gerne würde ich Ihnen Tipps für ruhige und entspannte Weinachtstage anbieten, doch leider bin ich dafür völlig ungeeignet: Auch mein Advent und meine Feiertage geraten jedes Jahr turbulent und stressig. Zwar sammle ich schon monatelange Geschenke – was auf jeden Fall eine gute Idee ist – trotzdem fehlt jedes Jahr kurz vor dem 24. Dezember doch noch einiges.

Und auch sonst würde ich mir vom Christkind mehrere zusätzliche Tage wünschen, um alle Vorbereitungen zu erledigen. Heuer ist der Advent noch dazu besonders kurz!

Was mich etwas entlastet:

Grußkarten an die Familie schreibe ich erst nach dem Heiligen Abend: Die Weihnachtszeit dauert kirchlich ja etwa zwei Wochen, dieses Mal bis zum 7. Jänner 2024. Das gibt mir auch mehr Zeit, um liebe Menschen anzurufen oder die Familie an unterschiedlichen Tagen zu treffen. Auch am 1. Jänner können wir uns noch über den Christbaum freuen.

Kurz vor Weihnachten habe ich heuer extra zwei Tage der Stille und des Gebetes im Kardinal-König-Haus eingeplant. Vermutlich werde ich am Hinweg denken: „Was habe ich mir da gedacht, dafür habe ich doch keine Zeit!“ Am Rückweg werde ich froh sein: „Das hat gerade jetzt gutgetan und war wichtig, um auf das Wesentliche zu schauen und zur Ruhe zu kommen.“

Wobei: Ruhe ist nicht typisch weihnachtlich!

Auch wenn Ruhigwerden wichtig und angenehm ist, war das erste Weihnachten für alle Beteiligten stressig. Jede Geburt bringt Stress. Noch dazu im Notquartier mit einem Vater, der irritiert ist, weil er nicht der leibliche Vater des Babys ist. Und für eine vermutlich sehr junge Mutter, die ihr erstes Kind unter außergewöhnlichen Umständen erwartet. Als erste Gäste kommen die vielleicht ärmsten Leute der Gegend: Hirten, die am Rand der Stadt ein hartes Leben haben. Auch für jedes Baby ist die Geburt anstrengend – Gottes Sohn war da nicht ausgenommen…

Dieser echte Weihnachtsstress ist leider auch heute Realität für zu viele Menschen: Wie viele Kinder werden im Dezember 2023 unter schrecklichen Bedingungen auf die Welt kommen?! Besorgt denke ich an die vielen Menschen, für die Weihnachten keine festliche und frohe Zeit ist, sondern grausamer Alltag in Krieg und Not…

Der Dichter Angelus Silesius sagte: „Wäre Jesus tausendmal in Betlehem geboren, doch nicht in dir, so wärest du verloren.“ Verloren im Stress, in dunklen Gedanken, in Einsamkeit… letztlich in Gottlosigkeit.

In diesem Sinn: Gesegnete Weihnachten! Ich wünsche Ihnen Jesus im Herzen, in Ihren Begegnungen und in Ihren Gemeinschaften, damit Sie, wenn schon nicht stressfrei, doch zuversichtlich ins neue Jahr 2024 gehen! 

Petra Pories, Pastoralassistentin, Seelsorgerin St. Katharina

 


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