Flutkatastrophe Südasien

Samstag, 1. Jänner 2005 bis 01:00 Uhr

Angesichts der entsetzlichen Bilder, die gegen Jahresende auf unseren Fernsehgeräten flimmerten, kommen solch Fragen auf. Warum musste so eine Katastrophe im Indischen Ozean passieren? Warum hat Gott es zugelassen, dass mehr als 150.000 Menschen in den Fluten umkamen und Millionen obdachlos alles verloren haben. Niemand kann diese Fragen beantworten.

Wie kann Gott dies zulassen?Vielleicht bleibt aber angesichts solcher verzweifelter und ohnmächtiger Fragen nur der Blick auf den Gekreuzigten: dass in Jesu Tod am Kreuz Gott selber das Elend und Abgründige des sinnlosen Sterbens erlitten hat; seither ist ihm kein menschliches Leid mehr fremd.

Seit Jesu Karfreitag will für uns Menschen die österliche Sonne leuchten – auch über den Todesstränden von Phuket oder Sri Lanka.

Dass die Überlebenden einen kleinen Strahl der Hoffnung erhalten, darum bemühen wir uns mit verschiedenen Aktionen im Jänner und Februar:

So versuchen wir in der Pfarre Aspern Gelder zur Hilfe für die Überlebenden aufzutreiben:

Der Opferstock in der Kirche beim Eingang beim Schriftenstand soll die nächsten Wochen dafür Verwendung finden.

Mitarbeiterinnen backen Kokosbusserln und Rumkugeln und verkaufen – wie die Kartoschkis im Dezember für die Straßenkinder – gegen eine Spende von € 5,--. Damit kann eine Familie eine Woche lang überleben.

Der Reingewinn des Pfarrballes und des Kinderballes kommt den Flutopfern zugute.

Der Reingewinn des jährlichen Februar-Caritasflohmarktes wird heuer anders aufgeteilt: 50% für die 11. Ferienaktion der ukrainischen Kinder in Aspern; 50 % für die Flutopferhilfe der Caritas.

Damit die finanzielle Hilfe möglichst rasch den Notleidenden zugute kommt, haben wir gleich € 5.000,-- an die Österreichische Caritas überwiesen.

Auch die Sternsinger werden für Hilfsprojekte in der schwerbetroffenen Ostküste von Sri Lanka singen.


Die Caritas hilft den Opfern der Katastrophe in Südasien:

http://www.caritas.atDie Hilfe der Caritas in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten ist bereits angelaufen. Für diese erste Nothilfe wurden den lokalen Caritas-Organisationen in Indien, Sri Lanka, Indonesien, Thailand aber auch in Kenia und Somalia aus dem internationalen Caritas-Netz bereits 2,3 Millionen Euro bereitgestellt. Die Caritas verteilt Lebensmittel, Decken, Plastikplanen und Mosquitonetze. Die MitarbeiterInnen sind aber auch bei der Bergung und Bestattung von toten Angehörigen und der Erstversorgung von Verletzten in den Auffanglagern im Einsatz.

Insgesamt wird derzeit ein Hilfsprogramm des internationalen Caritas-Netzwerkes in der Höhe von über 15 Millionen Euro für mindestens sechs der betroffenen Länder vorbereitet. Hunderte Caritashelfer sind bereits im Einsatz und werden von Fachleuten der europäischen Schwesternorganisationen unterstützt.

Insgesamt versorgt Caritas India derzeit in 6 Diözesen in 84 Auffanglagern rund 20. 000 Familien in 150 Dörfern mit Nahrungsmitteln (Reis, Linsen (Dal), Salz), sowie Moskitonetzen und Plastikplanen sowie Medikamenten. Für die Opfer der Flutkatastrophe wurden zudem bereits Feldlazarette und Notunterkünfte in Schulen eingerichtet. Mittelfristig wird der Schwerpunkt der Caritas-Arbeit aber auf dem Wiederaufbau von Häusern und der Hilfe beim wirtschaftlichen Neuanfang liegen.

Für die Hilfe in Sri Lanka werden derzeit die Erhebungen in der betroffenen Region durchgeführt. Auch hier hilft bereits die lokale Caritas obdachlos gewordenen Menschen, die in Kirchen und Schulen untergebracht werden mit Lebensmitteln, Kleidung, Medikamenten. In Indonesien und Thailand richtet sich die Hilfe der Caritas vor allem an die ärmsten Bevölkerungsschichten, v.a. Familien von Fischern die häufig ihre Familienerhalter verloren haben wie auch viele Kinder.

Caritas Österreich:

Die Caritas Österreich hat an ihre indische Schwesternorganisation bereits Sofort-Mitteln von 65.000 Euro (davon 15.000 von der Caritas Bozen) überwiesen. Damit können über 3000 Familien einen Monat lang mit Lebensmitteln, Moskitonetzen und Plastikplanen versorgt werden. Weitere Gelder folgen.

Die österreichische Caritas-Mitarbeiterin Monika Kalcsics (30) ist am Mittwoch, den 29. Dezember nach Madras in den indischen Bundesstaat Tamil Nadu geflogen. Gemeinsam mit dem lokalen Caritas-Team organisiert sie dort in den nächsten Wochen die Verteilung von Hilfsgütern und Medikamenten. Die gebürtige Grazerin war für die Caritas bereits während des Irak-Kriegs in Syrien und im Sommer 2004 in der Dominikanischen Republik (Hurricane) im Einsatz. Ihr folgt am Wochenende Elisabeth Cerny, die bereits die Hilfsmaßnahmen nach dem Erdbeben in Gujarat (2000) für Caritas Österreich koordiniert hat.


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