Kühe für den Kosovo

Sonntag, 1. Dezember 2002

ERINNERN SIE SICH NOCH AN DIE FAMILIE IBRAHIMI?

Im Juni 1999 sind 14 kosovarische Flüchtlinge in die Pfarre gekommen, 3 Familien. Eine Familie ist recht rasch in die Schweiz zu Verwandten weitergezogen, eine zweite Familie ist bereits im Winter mit einem der ersten Transporte in den Kosovo zurückgekehrt.

Nur Muja und Fahrije Ibrahimi sind mit ihren 3 Kindern fast ein Jahr bei uns geblieben, die zwei größeren Kinder haben den Pfarrkindergarten besucht, die Eltern haben versucht, durch Hilfsdienste ein bisschen Geld für den Wiederaufbau ihres total ausgebrannten Hauses aufzutreiben.

Dank Ihrer großzügigen Hilfe und den Geldern der Stadt Wien und der Republik Österreich sind sie dann im Frühsommer 2000 voll Tatendrang zurückgekehrt. Im Kosovo war Aufbruchstimmung, und viele internationale Hilfsorganisationen waren vor Ort. Der Wiederaufbau des Hauses ging zügig voran und es ist uns gelungen, für Muja einen Platz in einem landwirtschaftlichen Fortbildungsprogramm der Europäischen
Union zu erhalten. Alles schien einigermaßen in Ordnung ...

Fahrije Ibrahimi, die recht gut Englisch spricht, stand über all die Zeit in losem telefonischen Kontakt mit Lotte Hochrieder oder mir. Wir wussten, dass die internationalen Organisationen ihre Einsatzkräfte fast völlig aus der Region zurückzogen und die Infrastruktur im Gegenzug zusammenbrach. Erschwerend kam die Währungsumstellung von der DM auf den Euro dazu, da ein Euro (ca. 14 ÖS) nur eine DM (ca. 7 ÖS) wert ist.

Im Sommer wurden die Anrufe immer alarmierender, die Familie hat keinerlei
Einkommen, da landwirtschaftliche Produkte unverkäuflich sind - und sie baten uns dringend, Visa zu organisieren. Sie wollten wieder nach Aspern in den Pfarrkeller ziehen und arbeiten.

Wir haben ihnen die Rückkehr nach Wien ausgeredet und mit ihnen eine andere Lösung gesucht. Nach vielen weiteren Telefonaten standen folgende Fakten fest:

  1. Haus und Stall sind soweit wieder in Ordnung
  2. die Ernte war gut, die Scheune ist voll Mais und Heu
  3. die Familie leidet keinen Hunger, dank Garten und einer Kuh im Stall
  4. aber das Schulgeld für die zwei größeren Kinder wird demnächst nicht mehr erschwinglich sein
  5. es gibt praktisch kein Bargeld im Haus
  6. die Ernte ist unverkäuflich, da auch sonst niemand Geld hat
  7. in der nächsten Kleinstadt gibt es eine Molkerei, die einen höheren Bedarf an Milch hat
  8. im Stall haben 8 Kühe Platz, das Futter würde für 4 Kühe reichen.

Nach eingehenden Beratungen hat sich die Pfarrcaritas entschlossen, einen zweiten Versuch zu starten, der Familie eine Existenzbasis zu schaffen:

Wir wollen der Familie Ibrahimi zwei Milchkühe finanzieren, dazu benötigen wir € 2000, die wir im Vertrauen auf Ihre großzügige Hilfe bereits am 15. Dezember mit Hilfe eines UNO-Beamten in den Kosovo schicken werden. Ihre Spenden können Sie sowohl per Erlagschein (liegt bei), oder direkt in der Pfarre bzw. den pfarrlichen Mitarbeitern abgeben. Dafür schon jetzt im Namen der Familie Ibrahimi ein herzliches Danke schön.

Sollten Sie an weiteren Einzelheiten interessiert sein oder eine gute Idee haben, wenden Sie sich bitte an Lotte Hochrieder oder an mich. Über die weitere Entwicklung dieses
Projekts werden wir Sie über die Pfarrmedien selbstverständlich auf dem
L aufenden halten.

Vielen Dank für Ihre Hilfe und Ihr Interesse
Silvia Holubetz


Unsere Kosovo-Aktion

Samstag, 1. April 2000 bis Sonntag, 28. April 2024

00:00-01:00
Aspern - Pfarre Aspern
Aspern - Pfarre Aspern

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