Kirchenbeitrag – kein Grund zum Austreten!

Dienstag, 1. Juni 2010

Als Hauptgrund für ihren Kirchenaustritt geben KatholikInnen oft den Kirchenbeitrag an, im Volksmund „Kirchensteuer“ genannt. Die meisten finden sie unnötig und vor allem zu hoch. Dass sie unnötig ist, kann leicht widerlegt werden. Mit diesen Beiträgen werden caritative Einrichtungen unterstützt, wurde z. B. unser Seelsorgezentrum St. Katharina gebaut und wird instandgehalten, unsere Priester und PastoralassistentInnen bezahlt und noch vieles mehr.

Gerhard SpandlReden wir jetzt über die Höhe des Kirchenbeitrags. Im Schnitt bezahlt ein jeder Katholik hochgerechnet pro Tag vielleicht 50 Cent! Oft geben wir viel mehr für unnötigere Dinge aus. Mein persönlicher Beitrag war sogar nur 32 Cent.

War? Ja – Mir ist folgendes passiert:

Nachdem ich jahrzehntelang in einer Firma beschäftigt war, wurde ich unerwartet Ende 2008 gekündigt. Auf Grund meines Alters war es nicht leicht sofort einen neuen Posten zu erhalten. Das komplette Jahr 2009 war ich arbeitslos. Die Vorschreibung für den Kirchenbeitrag bekam ich natürlich trotzdem. Ich ging zu meiner Beitragsstelle im 22. Bezirk und erklärte meine Situation.

Die nette Dame informierte mich sofort, dass ich als „Arbeitsloser“ vom Kirchenbeitrag überhaupt befreit bin! Super, habe ich nicht gewusst! Nächste freudige Nachricht: Auch für das Jahr 2010 ist vorläufig nichts zu bezahlen, obwohl ich ihr erklärte, dass ich eine Arbeit in Aussicht habe. Am Ende des Jahres soll ich mich aber melden. Das werde ich natürlich tun, da ich seit April wieder beschäftigt bin.

Ich bin mir auch sicher, dass vielen, die in der gleichen Lage sind oder durch irgendwelche Umstände mit der Beitragszahlung in Rückstand geraten sind, geholfen werden wird. Bestimmt gibt es noch andere Möglichkeiten, die bei der „Kirchensteuer“ berücksichtigt werden können. (z.B.: Haushaltsgründung, Ratenvereinbarungen bei Rückständen, erhöhte Sonderausgaben, etc.)

Man muss nur reden und seine persönliche Situation erklären – denn der Kirchenbeitrag ist überhaupt kein Grund auszutreten!

Gerhard Spandl


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