Ordensverleihung

Freitag, 10. Juni 2011 – 18:00 bis 19:00 Uhr

Pfarrer Georg Stockert durfte bei der Ordensverleihung - Stephanusorden in Bronze – im erzbischöflichen Palais die fünf AspernerInnen vorstellen und die Laudatio halten:

„Gott baut ein Haus das lebt, aus lauter bunten Steinen, aus großen uns aus kleinen, eins das lebendig ist.“ (Waltraud Osterlad)

Vor 12 Jahren bei der Kirchenerweiterung der Pfarrkirche Aspern und bei der Altarweihe durch unseren Erzbischof haben wir dieses Lied gesungen.

Dieses Haus einer Pfarre mit 12.000 Katholiken kann nur leben, weil dort lebendige, bunte Steine leben und wirken; fünf darf ich heute Ihnen vorstellen:

Lotte Hochrieder

hat jahrzehntelang in unserer Pfarre in diversen Bereichen gearbeitet. Sie war gewählte Pfarrgemeinderätin und zwei PGR-Perioden lang auch stellvertretende Vorsitzende.

Sie hat ihr großes handwerkliches und künstlerisches Können in den Dienst der Pfarre gestellt; viele Jahre organisierte und vor allem versorgte sie die jährlichen Bastelmärkte zu Weihnachten, zu Ostern und bei Erntedankfest mit ihren Kunstwerken.

Nicht nur die Osterkerze wurde von Lotte Hochrieder geschmückt, ungezählte Kerzen hat sie für Dankmessen und Trauungen verziert und gestaltet.

Dass Lotte auch Jahre nach der krankheitsbedingten Beendigung ihrer Tätigkeit in der Pfarre präsent ist, zeigt sich darin, dass die Orte, wo sie ihren Verkaufstand hatte oder wo sie ihre vielen Basteleien gelagert hatte, immer noch „Lottehütte“ oder das „Lottekammerl“ genannt werden.

Hermi Klein

Ein zweiter lebendiger Stein in unserer Pfarre, der sich durch Treue und große Gewissenhaftigkeit auszeichnet ist unsere ehemalige langjährige Pfarrsekretärin Hermi Klein.

Unter meinem Vorgänger Pfarrer Otto Klohna wurde sie 1982 als Pfarrsekretärin angestellt, also erste Anlaufstation für viele Menschen, die tagtäglich in eine Pfarrkanzlei kommen.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie sie vor 18 Jahren bei meinem Dienstantritt in Aspern geholfen hat, mich in die neue Aufgabe als Pfarrer einzugewöhnen, mit vielen Ratschläge und Tipps. 1996 ging sie in Pension. Aber ehrenamtlich blieb sie aktiv.

Dank ihrer vielen Kontakte, die sie als Pfarrsekretärin hatte, vor allem mit vielen Frauen der Pfarre, organisierte sie das Adventkranzbasteln oder den Gemüsemarkt beim großen Erntedankfest und sie motivierte in ihrer sehr persönlichen und liebevollen Art die Frauen für den Ökumenischen Weltgebetstag.

Vor einem Jahr war es für sie und die Runde der Frauen eine große Freude, das 40 jährige Jubiläum der Frauenrunde zu feiern, und auch Altpfarrer Klohna dabei zu begrüßen. Ein große Fähigkeit hat sie auf Menschen zuzugehen und immer wieder zu vermitteln.

Theresia Montag

Gott baut ein Haus das lebt... das gilt auch für unsere sogenannte „Filiale“, unsere Seelsorgestation St. Katharina. Seit 15 Jahren gibt es dieses Zentrum, seit 15 Jahren als hilfsbereiten, treuen Geist Theresia Montag, unsere Resi.

Viele Aktivitäten werden in ihrer stillen, unauffälligen, aber äußerst liebenswürdigen und treuen Art begleitet.

Die Kathikids und der Kathiclub, das Ökumenischen Frauenfrühstück und die vielen Erstkommunionvorbereitungstreffen und Feiern, den sonntäglichen Pfarrcafe. Sie gehört zu den vier gewählten Vertretern von St. Katharina im Pfarrgemeinderat. Besonders für den Bereich der Mission fühlt sie sich verantwortlich.

Wenn untertags sich ein Handwerker oder ein Beamter von der Fernwärme zum Ablesen anmeldet, Resi ist sicher da …

Auch in der Liturgie als Kommunionspenderin, Lektorin und bei der Vorbereitung eines Sonntagsmesse leistet sie ihren Dienst. Ganz besonders aber setzt sie das Wort Jesu in die Tat um: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, … Sie leitet zweimal monatlich die abendliche Anbetung in St. Katharina. Und das ist wohl ihr wertvollster Dienst als lebendiger Stein in Aspern.

Hannes Holba

Und da es auch lebendige männliche Steine im Gefüge der Pfarre Aspern gibt, darf ich jetzt Hannes Holba würdigen.

Vieles von ihm habe ich nur aus Erzählungen gehört, schließlich war er seit seiner Jugend mit der Pfarre verbunden. Besonders in der Katholischen Arbeiterjugend und Arbeiter Bewegung war er aktiv tätig. Er war im Pfarrkirchenrat und Pfarrgemeinderat mehrere Perioden, noch vor meiner Zeit.

Ich durfte ihn aber erleben als einen immer bescheidenen aber äußerst aktiven Mitarbeiter. Sonntag für Sonntag spielt er unentgeltlich die 8 Uhr Messe; er springt ein, wenn sein Orgeldienst gebraucht wird.

Seine besondere Liebe gilt der Aufarbeitung der Geschichte von Aspern, unzählige alte Fotos aus der Asperner Geschichte hat er archiviert, jeden Monat schreibt er einen Artikel im Pfarrblatt aus der Chronik, mittlerweile sind es 139 Ausgaben geworden. Und wenn ich von Menschen auf das monatliche Pfarrblatt angesprochen werde, ist es fast immer der Artikel auf Seite 4 von Hannes Holba.

Das interessiert die Leserinnen und Leser besonders, vor allem jene, die aus anderen Bezirken in den letzten Jahren zugezogen sind, seine Artikel helfen den Zugezogenen in der Pfarre heimisch zu werden.

Nicht vergessen darf man den begeisterten Fotografen, viele Fotos hat er für die Bildkarten und für die Pfarrzeitung gemacht.

Und schließlich, was wäre das riesige Asperner Erntdankfest ohne den großen Festzug, den Hannes Holba jährlich organisiert, wochenlang lädt er ein und wirbt für dieses Event im September. Ein besonders Markenzeichen der Pfarre Dank Hannes Holba.

Gerhard Wallisch

Last not least darf ich Gerhard Wallisch vorstellen und würdigen. Seine Tätigkeit im Pfarrgemeinderat hat buchstäblich mit dem zu tun, was das Kinderlied aussagt: Gott baut ein Haus, das lebt.

Mit großer Gewissenhaftigkeit leitet er den Bau und Finanzausschuss, aber nicht nur dass er ab und zu eine Sitzung leitet und viel Worte macht, nein: er setzt sich unermüdlich ein, um die besten und günstigsten Professionisten für die diversen Bauprojekte der Pfarre zu gewinnen. Er verhandelt mit den Zentralstellen am Stephansplatz und bemüht sich um ein gutes Einvernehmen mit diesen Dienststellen, er versucht immer das günstigste Angebot herauszuholen.

Ich glaube er ist ein sehr freundlicher, aber sehr zäher Verhandler. Aber nicht nur dass er die Firmen sachkundig kontrolliert, er legt trotz seiner manchmal angeschlagenen Gesundheit selber Hand an; er packt selber zu und erspart der Pfarre enorme Beträge.

Um Geld für die Pfarre aufzutreiben organisiert er den Sturmheurigen und den großen Adventmarkt, wo es nicht nur um das Geld für die Pfarre geht, sondern um das Erleben einer lebendigen Pfarrgemeinde.

Und seine früheren beruflichen Künste als Dekorateur bringt er ein und verwandelt liebevoll den Pfarrsaal in einen schmucken Ballsaal.

Ich bin dankbar und stolz, dass ich seit 18 Jahren in dieser immer noch wachsenden Gemeinde sein darf, weil es dort diese fünf lebendigen Steine gibt.

Georg Stockert

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