Die Waquantgasse

März 2020

Johann Theodor, Freiherr von Wacquant-Gonzelles, Feldzeugmeister, geheimer Rat, Kämmerer und Inhaber des k.u.k. Infanterieregiments Nr. 62 wurde am 17. Mai 1754 zu Brieg in Lothringen geboren. Er entstammt einem alten luxemburgischen Rittergeschlecht.

1771 tritt er als Kadett in das Artilleriecorps der Niederlande ein. 1779 wird er Unterleutnant. Einige Jahre später wirkt er als Oberleutnant beim Bau der Festung Theresienstadt mit. Bei der Belagerung von Belgrad wurde er außertourlich zum Kapitän ernannt.

Zu Beginn des Revolutionskrieges 1793 wurde Wacquant in den Generalstab versetzt und bald darauf zum Major und Flügeladjutanten des Feldmarschalls Prinz Coburg ernannt. Nachdem er das Kommando über die Festungen Würzburg und Ingolstadt hatte, wurde er im September 1800 Kommandant von Burghausen.

1809 befehligte er eine Brigade im 1. Armeecorps des Generals der Kavallerie des Grafen Bellegarde und war bei allen Gefechten in Bayern beteiligt.

In der Schlacht von Aspern drang er am Abend des 21. Mai an der Spitze seiner Brigade in das von 12000 Franzosen besetzte und verteidigte Aspern ein und konnte sich die ganze Nacht gegen diese Übermacht halten.

Für diese Tapferkeit wurde ihm noch auf dem Schlachtfeld das Ritterkreuz zuerkannt. Nach dem Friedensschluss war er Kommissar bei den Abtretungsverhandlungen von Salzburg und Berchtesgaden. 1810 wurden ihm von Kaiser Franz die Inhaberwürde des k.u.k. Infanterieregiments Nr. 62 und der Freiherenstand verliehen.

Seine in 56 Jahren erworbenen Verdienste als Diplomat wurden mit der Verleihung des Großkreuzes des Maria-Theresien-Ordens gewürdigt. 90-jährig starb Wacquant am 18. März 1844.

Das Großkreuz des Leopold-Ordens, die Ritterkreuze des Maria-Theresien-Ordens, die eiserne Krone 1. Klasse, der St.-Stephan-Orden und noch zwölf Großkreuze ausländischer Orden wurden seinem Sarg vorangetragen.

Eine Verbindungsgasse (ehemals Johannesgasse) vom Siegesplatz zur Wimpffengasse trägt seit 1910 den Namen dieses hochdekorierten Feldzeugmeisters, .

Johannes Holba

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