Die ÖLAG-Fliegerschule

April 2021

Als Ende 1922 die Siegermächte das Flugverbot zugunsten der zivilen Luftfahrt lockerten, wurde im Mai 1923 die ÖLAG (Österreichische Luftverkehrs AG) gegründet. Einen Mangel an Piloten gab es nicht, konnte doch die ÖLAG auf erfahrene ehemalige Frontflieger zurückgreifen. Um weitere Piloten ausbilden zu können (schon mit dem Hintergedanken, Personal für ein kommendes Bundesheer zu haben), baute man aus noch vorhandenem Kriegsmaterial und nachgebauten Teilen Flugapparate zusammen.

Eine Staffel mit „Dienstflugzeugen“ zu bilden war verboten und so wurden diese Maschinen auf die Namen von Personen der Flugplatzpolizei eingetragen.

Zum selben Zweck wurde auch in Graz die „steirische Fliegerschule“ gegründet.

Das erste Flugzeug unter dem Titel „ÖLAG-Fliegerschule“ war eine „UDET-U12a Flamingo“ Kennz. A43. Ab November 1928 entstand in Thalerhof bei Graz die ÖLAG-Fliegerschule mit Gründungsdatum 1. April 1929.

Die Pilotenanwärter mussten 18 Jahre alt sein und schon einen Erlaubnisschein zum Führen eines Flugzeuges besitzen. Im Theorieunterricht wurden gelehrt: Flugkunde, Motorkunde, Kartenlesen, Navigation, Luftrecht, Gesetzeskunde und die Geschichte des Flugwesens. Der praktische Unterricht umfasste: Normal- und Kunstflug, Looping, Rollings, Turns, Trudeln und Side-Slip.

In Verwendung waren folgende Flugzeugtypen: Udet U12 Flamingo, Hansa-Brandenburg BI und C1 sie wurden zum Teil in den Albatros Werken Stadlau gebaut, Hopfner HS 829 – diese Maschinen fertigte die „Theodor Hopfner-Flugzeugbau“ in gemieteten Hallen am Flugfeld Aspern und die Phönix-Meteor L2-ein Lizenzbau der Phönix Flugzeugwerft in Wöllersdorf.

Um 1930 kontrollierten die Siegermächte ihre „Friedensbestimmungen“ kaum mehr und so begann man mit der „Enttarnung“ dieser Fliegertruppe. Die Übergabe an das Bundesheer begann am 24. Mai 1934 und mit Ende des Jahres wurde die ÖLAG-Fliegerschule aufgelöst. Die letzten ÖLAG Schulflugzeuge – 3 Hopfner-A83, A86 und A93 sowie die Phönix L2C bekamen 1935 ihre neuen Bundesheer-Dienstnummern, Hoheits- und Eintragungszeichen.

Johannes Holba

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