An den Früchten werde ich euch erkennen

März 2022

„Warum kommen Sie zu uns nach Aspern?“ fragte ich Gäste aus Ottakring, die zum wiederholten Male zu uns in die „Klimaoase“ kamen.

„Bei euch ist es ja so schön, der Schatten unter den alten Bäumen in dem schönen Garten, ein Paradies. Wisst ihr eigentlich, wie schön ihr es habt?“

„Ja, wir wissen es zu schätzen!“

„Und die vielen Leute, die kommen und gehen, kann man denn bei euch in der Kirche einkaufen?“ staunten einige der Anwesenden.

„Heute ist bei uns Le+O. Aufgrund der Pandemie werden in dieser Zeit die Lebensmittel in der Kirche ausgegeben, um den besonderen Auflagen gerecht werden zu können. Le+O ist ein wichtiger Teil der Pfarrcaritas, um armutsgefährdete Menschen mit Lebensmitteln zu unterstützen und bei Bedarf Beratung durch Sozialarbeiter anzubieten.“

„Wir können ja angesichts der vielen Not und Ungerechtigkeit in der Welt ohnehin nichts tun“, mischte sich eine Tischnachbarin in das Gespräch ein. „Da haben Sie recht, viele Probleme kann man nur gemeinsam und über eine vernünftige Politik lösen, aber jeder Einzelne kann sein Verhalten einem sozialen, gerechten, und ökologischen Anspruch anpassen“, meinte ich und erzählte von dem Heim für Straßenkinder in Kiew, das schon seit 26 Jahren durch Spenden der Pfarre Aspern finanziert wird.

Apropos Spenden. Außer in Pandemiezeiten finden jedes Jahr diverse Aktionen statt, die uns helfen zu helfen. Genannt seien der Verkauf von Kartoschkis (Kartoffel), der Punschstand im Advent oder die Besuche des Nikolos im Dezember. Mit einem „Sackerl vom Nikolo“ erfreuen wir auch die Bewohner des Hauses Noah, ein Heim für ehemals
obdachlose Menschen.

Christus verlangt von uns nichts Unmögliches, daher müssen wir auch nicht die Welt retten, sondern nur unsere Sensibilität für die Nöte der anderen mobilisieren, was dann fast unweigerlich gute Früchte bringt.

 

Marlene Tanzer

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