Die Armen habt ihr immer bei euch (Joh 12,7)

April 2022

Der Sorge um die Armen räumte Jesus klar erkennbar Priorität ein. Schon im ersten Testament finden wir Kritik an den Mächtigen, die sich nicht um die Mittellosen kümmerten. Amos war ein „Amateur“ unter den Propheten. Er arbeitete in der Landwirtschaft, stammte aus dem Südreich (Juda), übte aber auch im Nordreich (Israel) Kritik an der mangelnden Solidarität mit den Schwachen (Am 5,10-12). Für die Ohren der „Sorglosen auf dem Zion“ (Am 6,1) hat er ebenfalls harte Worte (Am 6,3-5). An die Mächtigen in Israel wendet sich Amos mit einer vielsagenden Aufzählung: „Ihr bringt den Unschuldigen in Not, ihr lasst euch bestechen und weist den Armen ab im Tor.“


Unter den Evangelisten ist Lukas derjenige, den soziale Probleme, die Kluft zwischen Arm und Reich, am meisten beschäftigen. Als Beispiele seien das Magnificat, der Lobpreis Marias, (Lk 1,46-55) genannt und das Beispiel vom reichen Mann und vom armen Lazarus (Lk 16,19-31). Am bekanntesten ist wohl die Erzählung vom barmherzigen Samariter, der ohne zu zögern einem Judäer hilft, selbst aber einem von Judäern verachteten Volk angehört.


Die Botschaft Jesu lautet „Menschen für Menschen“ und gerade jetzt können wir uns wieder besonders bewähren.

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