Aspern zu Besuch bei Franziskus und Klara

Montag, 19. September 2022 bis Montag, 26. September 2022

Die heurige Pilgerreise der Pfarre Aspern führte nach Assisi in Umbrien/Italien. Die Altstadt hat ihr mittelalterliches Gesicht bewahrt, die Anliegen des dort geborenen hl. Franziskus sind aktueller denn je.

Enge Gassen, steile Stiegen und mediterrane Pf lanzen in der Septembersonne. Petra Pories führte 20 Teilnehmer, von der Schülerin bis zum Pensionisten, durch die Heimatstadt des hl. Franziskus und der hl. Klara: Stadtrundgang und Besichtigungen; eine theologisch-kunsthistorische Führung durch die Basilika San Francesco mit Bruder Thomas; kurze Wanderungen, ein Bootsausflug und Zeit für Einkäufe und gemütliches Plaudern. Zum Abendgebet trafen wir einander unterm Sternenhimmel, und die Sonntagsmesse feierten wir in der riesigen Basilika mit, ganz vorne im Querschiff.

Ein sprechendes Kreuz

Bei einigen unserer Besichtigungen begegneten wir Nachbildungen des einprägsamen Kreuzes von San Damiano, außerhalb der Stadttore gelegen. Das Original hängt heute in der Kirche Santa Chiara. Justin Weisweiller, selbst Teilnehmer der Reise, las uns dort die ikonographisch verschlüsselte Botschaft des Kreuzes – und wir konnten beinahe hören, wie das Kreuz 1206 zum Kaufmannssohn Franziskus gesprochen hatte: „Franziskus, bau meine Kirche wieder auf.“

Franziskus verstand das zunächst wörtlich. Dabei wandelte er sich vom wohlhabenden Lebemann zum Bettelmönch und Prediger. Seine radikale Art der Nachfolge fand Kritiker und Spötter, aber bald auch Männer, die sich ihm als „Mindere Brüder“ anschlossen; 1212 mit der hl. Klara auch die erste Frau, die ihrerseits einen Frauenorden gründete.

Franziskus feiert Weihnachten

Legenden erzählen, der Heilige habe Wolf und Dorfbewohner miteinander versöhnt und den Vögeln gepredigt. Gesichert ist sein Bemühen um die Menschen am Rande der Gesellschaft und um ein Leben im Einklang mit der Schöpfung – das vermittelt auch eines seiner Gebete, das später vertont wurde. Hörpobe

Stets darum bemüht, dass alle die Frohbotschaft des Evangeliums verstehen können, überlegte Franziskus zu Weihnachten: Die Menschwerdung Gottes wäre leichter begreifbar, wenn die Messbesucher das arme Kind in der Krippe vor sich sehen könnten. So initiierte er in Greccio die erste lebende Krippe – inklusive Ochs und Esel.

Auch wenn wir auf unserer Reise Greccio nicht besucht haben: Die Freude, wie der Biograph Thomas von Celano sie bei den Besuchern jener Weihnachtsmesse beschreibt, konnten wir an vielen anderen Plätzen in und um Assisi spüren.

Eva Kohl


Wussten Sie, dass…

… der hl. Franziskus Schutzpatron für Tiere und Naturschutz ist? Sein Festtag ist der 4. Oktober, gleichzeitig Welttierschutztag.

… der hl. Franziskus so viele Menschen begeistert hat, dass je drei Klostergemeinschaften für Frauen und für Männer auf ihn zurückgehen, sowie einige Ordensgemeinschaften ohne Kloster? Auch unser Papst benannte sich nach Franz von Assisi.

… die Pfarrkirche der Pfarre Donaustadt am Mexikoplatz dem hl. Franziskus geweiht ist? Der Backsteinbau beheimatet außerdem auch eine englischsprachige Gemeinde.

 


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