Die Flugfeldstraße

April 2023

Das Flugfeld

Fliegen wie Ikarus , dieser alte Menschheitstraum wurde Anfang des 20. Jh. Realität. Das sanfte Dahingleiten mit den Luftschiffen und das ruhige Treibenlassen beim Ballonfahren war den Menschen zu langsam. Man wollte einen Flugapparat bauen, mit dem man schneller und wendiger fliegen konnte. Nach jahrelangem Planen und Versuchen (mit vielen Rückschlägen) gelangen am 22. April 1909 auf dem Überschwemmungsgebiet die ersten Flüge. Mit seinem Motorflugzeug einem „Farmann-Apparat“ schaffte Georges Lagagneux in einer Höhe von 2 m eine Strecke von 30 m.

Wiener Neustadt stellte damals den Flugpionieren einen Flugplatz zur Verfügung, wo sie ihre Aeroplane bauen und testen konnten. Dies war quasi die Wiege der Luftfahrt in Österreich. Wien, die Residenzstadt der Donaumonarchie, wollte nicht hinter einer „Provinzstadt“ zurückstehen und begann ebenfalls einen Flugplatz zu planen. Die Simmeringer Haide, Leopoldau, Inzersdorf, Haidfeld bei Schwechat und Aspern waren die Kandidaten für dieses Projekt.

Man entschied sich für Aspern wegen der Nähe zum Stadtzentrum, der guten Verkehrsanbindung dem günstigen Klima (Windverhältnisse) und dem weiten, ebenen Umfeld.

Am 25. Jänner 1912 wurde dann die Wiener Flugfeld GmbH mit einem Kapital von 130.000 Kronen gegründet. Auf dem von der Gemeinde Wien zur Verfügung gestellten Areal, östlich von Aspern zwischen der Großenzersdorferstraße und der Ostbahnbegleitstrasse begann man mit „Hochdruck“ zu arbeiten. Auf dem weichen Ackerboden wurden Pisten hart gewalzt, Hangar, Werkstätten und alle erforderlichen Gebäude errichtet und so konnte der internationale Wettbewerb „Fernflugkonkurrenz“ Berlin- Wien vom 9. bis 12. Juni als Ziel das neue Flugfeld Aspern schon anfliegen.

Die offizielle Eröffnung fand dann im Rahmen eines Flugmeetings (Flugwoche) vom 23. bis 30. Juni 1912 mit Teilnehmern aus Frankreich, der Schweiz, Deutschland, Italien, Russland, Rumänien und sogar aus Peru statt. Die Zuschauer kamen in Massen, alle wollten die „Helden der Luft“, die Aeronautiker sehen und ihre Flugkünste und Flugwettbewerbe aus nächster Nähe bewundern.

Johannes Holba

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