Erntedankfestzug

September 2024

Beim ersten Dankfestzug am 19. September 1948 begleiteten 18 Reiter, 20 Pferdewagen, 4 Lastautos und ein Traktor die Erntekrone auf ihrem Weg durch den Ort. Dieser Festzug fand so großen Anklang, dass er in den folgenden Jahren zum fi xen Programmpunkt des Erntedankfestes wurde.

Zu den „Pionieren“ des Festzuges (die Asperner Gärtner und Bauern) gesellten sich im Laufe der Jahre auch Firmen, Geschäft sleute, Vereine, Gruppen aus Pfarre und Private dazu. All diese Festzugteilnehmer wollten mit ihren geschmückten Fahrzeugen (im Schnitt 45 Autos, manches Jahr auch mehr) dem Herrgott Danke sagen für ein erfolgreiches Jahr, sowie auch die zahlreichen Zuschauer zum Feiern im Pfarrgarten animieren.

Diese Tradition wurde 2020 durch die Coronamaßnahmen jäh unterbrochen, aber man war sich einig – wenn wir diese Pandemie überstanden haben, stellen wir einen besonders schönen Festzug zusammen. 2022 war es so weit, die Coronabeschränkungen wurden aufgehoben – doch es kam anders als gedacht.

Festzug – JA, aber ohne Auto!

Diese Order kam von Ausschuss für Schöpfungsverantwortung im Pfarrgemeinderat – mit folgender Begründung: Unsere Pfarre gehört zu den etwa 20 Fairwandeln-Pfarren in Wien, deren zentrales Anliegen die Bewahrung der Schöpfung ist. Zudem haben wir, angesichts der sich immer deutlicher zeigenden Klimakrise 2020, auch den Klimanotstand ausgerufen. Das bedeutet unter anderem, einen achtsamen und schonenden Umgang mit den Ressourcen in pfarrlichen Entscheidungen miteinzubeziehen und auch als Pfarre möglichst emissionsarm unterwegs zu sein. So wäre es unverantwortlich mit einem so großen Autokorso, der nur zur Belustigung dient, kreuz und quer durch Aspern zu fahren und dabei jede Menge Feinstaub und klimaschädliches CO₂ zu produzieren.

Alternative: Spaziergang (Fußmarsch) durch Aspern, unterbrochen durch zwei Segensandachten (Jagermais und hl. Florian) Abschluss: gemütliches Beisammensein im Pfarrgarten. So mutierte der Erntedankfestzug zum Erntedankumgang.

Johannes Holba