Mühlhausergasse

Sie ist von der Aspernstraße (Richtung Hirschstetten) die erste Gasse rechts und verläuft parallel zur Hausfeldstraße bis zur Löschniggasse. Zur Zeit ist die Mühlhausergasse Baustelle und wird nach Fertigstellung die Aspernstraße mit der Pilotengasse und der Löschniggasse verbinden.

Durch die rege Bautätigkeit gibt es viele neue Gassen- und Straßennamen, speziell in Neu Aspern. Dieses Wörtchen „Neu“ wurde dem Ortsnamen schon vor rund 100 Jahren vorgesetzt, denn auch damals gab es regen Zuzug, der sich westlich vom Ortskern ansiedelte. Nun stand die Kirche nicht mehr außerhalb des Ortes, sondern im Mittelpunkt des Dorfes. Die alteingesessene Bevölkerung musste sich erst daran gewöhnen, dass ihr Dorf jetzt aus zwei Teilen bestand – nämlich ihr gewohntes Aspern und für die neu Zugezogenen – das Neu Aspern.

Bei der Namensgebung von neuen Gassen und Straßen könnten doch einmal Personen zum Zug kommen, die eine gewisse Beziehung und Verdienste zur unmittelbaren Umgebung haben. Diesen lokalpatriotischen Vorschlag brachte die Leitung des Museums „Aspern Essling 1809“ ein, er wurde vom Wiener Gemeinderat positiv erledigt und so gibt es seit 2012 die Mühlhausergasse.

Josef Mühlhauser – geboren am 9. Juli 1941 war gelernter Installateur und geprüfter Autogen- und Elektroschweißer. 1963 trat er in den Dienst der Bundestheaterverwaltung als Heizungsmonteur im Burgtheater ein und ab 1972 war er Obermeister im Bundestheaterverband – zentrale Klimastelle. Sein Hobby, alte Waffen und Uniformen, sowie das Studium der k.u.k. Heeresgeschichte, brachten ihn 1970 auf die Idee, die Geschehnisse in Aspern anno 1809 museumsmässig zu dokumentieren . Mit dem belgischen Kulturatta- ché Georges Engelbert und der Arbeitsgemeinschaft Wiener Bezirksmuseen begann das „Museum Aspern“ Gestalt anzunehme n u nd wurde 1979 eröffnet. Sein Engagement dafür war so intensiv und vielfältig, dass man all seine Aktivitäten hier nur im Telegrammstil aufzählen kann: Sonderausstellungen hier in Aspern sowie in den Bundesländern und im Ausland, Erstellen von Katalogen, Herausgabe von Schriften und Sonderheften, Schlachtfeldsignierungen und Führungen, z.B. 1980 Empfang von Dr. Otto Habsburg Lothringen mit Familie und Paul Waldpott – Urenkel von Erzherzog Karl.

Josef Mühlhauser war auch Vorstand der Wiener Bezirksmuseen sowie Mitglied des Deutschmeister Schützenkorps, dessen gewählter Kommandant er ab 1991 war. Last, not least – wegen seiner profunden Kenntnisse war er auch Experte und Schätzmeister der Kunstabteilung des Wiener Dorotheums für historische Waffen.

Nach schwerer Krankheit verstarb Josef Mühlhauser am 18. Dezember 1997.

Johannes Holba