Wegekreuz an der Erzherzog-Karl-Straße

 

Wegekreuz an der Erzherzog-Karl-Straße

Wege- bzw. Feldkreuze und ebenso Kapellen wurden meist an Verbindungswegen zwischen den Ortschaften errichtet. Sie dienten quasi als spirituelle Stützpunkte zum Rasten, „zum Lüften des Hutes“ beim Bekreuzigen oder um eine kurze Andacht zu verrichten. Das Reisen war damals sehr zeitaufwendig, anstrengend und manchmal auch nicht ungefährlich. Darüber berichtet die Chronik:

Die Jahre 1874 und 75 waren ziemlich fruchtbar für´s Marchfeld und alle Hoffnung richtete sich auf die nahe Verbindung mit Wien, da die Kronprinz-Rudolf-Brücke gebaut wurde und somit die Leute des Marchfeldes leichter ihre Dinge von Wien beziehen konnten. Auch wurde beschlossen eine gerade Straße von Asparn nach der Reichsbrücke zu führen, welches nach vielen Commissionen gelang und nach vielen Gegenanstrengungen der Gemeinden Kagran und Hirstätten.

Vom östlichen Marchfeld kommend musste man, um in die Stadt zu gelangen, über Aspern, Hirschstetten und Kagran nach Floridsdorf reisen, um dort die Donau queren zu können. Im Zuge der Donauregulierung wurde die Kronprinz-Rudolf-Brücke gebaut und 1876 eröffnet, (später dann Reichsbrücke benannt). Über die geradlinig von Aspern zur Wagramerstraße führende Wienerstraße erreichte man ohne Umweg über Hirschstetten und Kagran die neue Brücke und somit auch rascher Wien – daher die Namensgebung. Um Erzherzog Karl, den Sieger von Aspern zu ehren wurde 1909 die Wienerstraße in Erzherzog- Karl-Straße umbenannt. 1892 – in diesem Jahre wurde auch ein Feldkreuz auf der Wienerstraße aufgestellt und von dem Spir. Provisor per delegationem benedizirt. Herr Johann Kiesling, einer der Wohltäter (nebst Strobl, Artner und anderen) verpflichtete sich zur Erhaltung des schönen Kreuzes.

Wegekreuz an der Erzherzog-Karl-StraßeTrotz massiver Straßenumbauten blieb das Kreuz erhalten, es wurde nur einige Meter Richtung Aspern versetzt. Bei einer gründlichen Renovierung tauschte man den aus bemalten Flachblech gefertigten Christus durch einen plastischen Corpus aus.

Johannes Holba

Johannes Holba