Franz Frana

Franz FranaAm 17. Mai jährt sich der Todestag von Franz Frana, der 18 Jahre lang Pfarrer in St. Martin Aspern war. Die Zeit seines Amtsantrittes im April 1946 war keine „rosige“, die Angst bei den Bombenangriffen, die Wirren der letzten Kriegstage und die Furcht vor unseren „Befreiern“ - diese Erlebnisse konnte man so schnell nicht vergessen. Dazu kam noch der Mangel an allem, speziell an Lebensmitteln. Die Not war allgegenwärtig und so sehnte man sich nach besseren Zeiten, nach einem Neubeginn.

In dieser allgemeinen Aufbruchsstimmung begannen auch in der Pfarre Aktivitäten, die bis dato nicht möglich, ja sogar während des Krieges verboten waren.

Schon 1946 begann Frana mit Einkehrtagen, mit Besinnungsstunden, Erstkommunionfeier und Fronleichnamsprozession. Für die Jugend organisierte er ein Ferienlager in Tirol, am 15. September gab es das 1. Erntedankfest und zur Mette erstmals Turmblasen. Es würde den Rahmen sprengen, hier alles aufzuzählen, was er in seiner Amtszeit in Aspern bewirkt hat, doch einige Highlights sollen erwähnt werden:

  • 1947: erste große Mariazellwallfahrt mit 275 (!!!) Teilnehmern;
  • 1948: der gebürtige Asperner Ernst Wührer empfängt die Priesterweihe, Kinderferienlager in Seekirchen/Salzburg, erstes großes Erntedankfest, Premiere des Kapellenautos, Kirchendach mit 63.000 Holzschindeln von Zimmermeister Adolf Frühling neu gedeckt, Baubeginn (Keller) - Zubau zum Pfarrhof;
  • 1949: Ansichtskarten als Bausteine für Pfarrheim;
  • 1952: übernimmt Frau Prof. Bily von Frau Speyl die Organistenstelle, die Holzbaracke wird als Notpfarrheim aufgestellt;
  • 1957: Einweihung der Notkirche, erstes Pfarrblatt erscheint;
  • 1958: Pfarrkindergarteneinweihung (20 Kinder);
  • 1962: Kirchenheizung;
  • 1963: neuer Hochaltar.
Pfarrer Frana
Pfarrer Frana: hl. Messe – fahrende Kirche 1956
Pfarrer Frana
Pfarrer Frana und Kaplan Geistler auf der Hochzeitstafel Kalch/Stangl 1956

Legendär sind auch seine lautstarken und messerscharfen Predigten von der Kanzel herab. Nicht zu vergessen – das „Frana-Wetter“ – er hatte bei Veranstaltungen im Freien fast immer Sonnenschein, auch wenn es vorher und nachher Schlechtwetter gab.

Nach einem Schlaganfall ging er am 1. Mai 1964 in Pension, am 17. Mai 1966 verstarb er. Unter großer Anteilnahme der Asperner und Pillichsdorfer Bevölkerung wurde er am 23. Mai im Grab seiner Eltern am Pillichsdorfer Friedhof beigesetzt.

Johannes Holba