Gedenkstätte für die Kriegsopfer

Bald nach Kriegsende - noch im Jahr 1945 - hatte der Totengräber Leopold Rischer am Asperner Friedhof einen Grabhügel mit Birkenholzkreuz und Stahlhelm errichtet. "Für die Kriegsopfer" - war auf einer Tafel zu lesen. Die ÖVP-Sektion hielt dort alljährlich eine Gefallenenehrung ab. 1949 wurde beschlossen, man diese schlichte Gedenkstätte wie ein richtiges Grab umzugestalten. Mit dem Ergebnis einer Sammlung von 587 Schilling wurde die Grabeinfassung gebaut. Weitere Aktionen und jede Sammeltätigkeit wurde von der ÖVP Bundesleitung untersagt, denn politische Komplikationen und ein „NJET" der Russen wurden befürchtet. 1951 griff man dieses Projekt erneut auf. Diesmal gemeinsam mit dem Kriegsopferverband KOV, der SPÖ, ÖVP und KPÖ. Nur in dieser Zusammensetzung (je 1 Mann) durfte eine Haussammlung durchgeführt werden. Das Ergebnis war beeindruckend, kaum jemand verweigerte und so konnte man mit dem Betrag von 11.600 Schilling einen schönen Grabstein anschaffen.

Kriegsopferdenkmal auf dem Asperner FriedhofUm den Wunsch aller Gruppierungen und Parteien gerecht zu werden, einigte man sich auf folgende Inschrift: „Zum Gedenken an die Kriegsopfer der beiden Weltkriege 1914-18 und 1939-45, gewidmet von der Bevölkerung Aspern".

Am 1. November 1951 war die feierliche Enthüllung. Sie begann um 9 Uhr mit einem Requiem in der Pfarrkirche. Um 10 Uhr leitete die Stadlauer Eisenbahnkapelle die Feier am Friedhof musikalisch ein. Nach der Begrüßung der Ehrengäste durch Hr. Kreuzer vom KOV und Ansprachen von Hr. Schulz (Präsident des KOV) und von Bezirksvorsteher Hr. Horacek enthüllte dieser das Denkmal. Danach wurde es vom damaligen Pfarrer Franz Frana gesegnet. Mit Darbietungen des Männergesangsvereines Aspern, der Eisenbahnerkapelle und einem ergreifendem Gedichtvortrag von Karli Dienstl endete diese Feier. Das Denkmalkomitee bestand aus folgenden Herren: Johann Meierhofer, Robert Kreuzer, Karl Metzker, Johann Wurscher, Peter Ebner, Alois Wagner, Gottfried Twaroha, Lorenz Lahner, Wilhelm Kumhofer und Leopold Rischer.

Johannes Holba