Smolakaserne

Nach einem Aspernkämpfer benannt:

Seit 1891 ist Groß-Enzersdorf Garnisonsstadt. Die Kaserne (im Volksmund "Reiterkaserne" genannt) stand bis 1920 in der Lobaustraße und beherbergt heute das Gut Lobau. 1935 wurde an der Wiener Straße in Groß-Enzersdorf die neue Kaserne errichtet und nach dem österreichischen Heerführer Franz Graf Conrad von Hötzendorf (1852 - 1925) benannt. Er war in 1. Weltkrieg Feldmarschal, trat 1917 als Generalstabschef zurück und erhielt das Kommando an der Front in Tirol. Da auch eine Tiroler Kaserne den Namen Conrad trägt, entschloss man sich die Fliegerabwehr-Kaserne Groß Enzersdorf nach Smola umzubenennen.Josef Freiherr von Smola war einst General-Major der Artillerie. 1764 in Toplitz (Böhmen) geboren, trat er mit 16 Jahren in das Feldartillerie Regiment Nr 1 ein. 1794 - nach der Schlacht bei Neerwinden erhielt er das Ritterkreuz und im März 1809 wurde er zum Obersten befördert. In der Schlacht bei Aspern hatte er großes Glück: eine Kanonenkugel zerschmetterte ihm die Degenklinge knapp über dem Stichblatt und er erlitt nur eine Prellung. Unmittelbar danach tötete eine andere Kugel das Pferd, auf dem er ritt. Bei Wagram übernahm Smola die oberste Leitung der Artillerie, 1813 wurde er schließlich Generalmajor. Seine Erfahrungen von 33 Schlachten, 3 Belagerungen und der 71- tägigen Verteidigung von Ehrenbreitstein und seine wissenschaftlichen Kenntnisse trugen dazu bei, dass auf seinen Rat die Regimentsgeschütze abgeschafft und das Batteriesystem eingeführt wurde. Die von ihm verfasste "Geschütz-Exerziervorschrift hatte noch lange nach seinem Tod Gültigkeit. Er starb am 29. November 1820 in Wien.

Da er in den Maitagen 1809 durch seine tapfere und umsichtige Befehligung der Artillerie viel zum Sieg Erzherzog Karls beigtragen hat, trägt ihm zu Ehren die Kaserne in Groß-Enzersdorf seit 1966 seinen Namen.

Johannes Holba

Bild und freundliche Unterstützung
bei den Recherchen: Brigadier Erich Kober, Kommandant der Smolakaserne i.R.

Johannes Holba