Silberergasse

Viktor SilbererViktor Silberer – ein österreichischer Luftfahrtpionier – geboren am 23. Oktober 1846 in Wien, gestorben am 11. April 1924 ebendort.

Ihm zu Ehren wurde eine Gasse zwischen Aspern und Essling, am Rande des ehemaligen Flugfeldes mit seinem Namen benannt.

Schon 1869 absolvierte er in den USA seine ersten Ballonfahrten. Als Kriegsberichterstatter im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 beobachtete er die Ausbruchsversuche der Franzosen bei der Belagerung von Paris. Dabei erkannte er die Bedeutung der Ballonfahrt für Technik, Naturwissenschaft und den Sport. Mit dem 1882 in Paris erworbenen 1.100 m³ Ballon unternahm er in Wien seine ersten Aufstiege. Mit dem Ballon „Vindobona“ brachte er es bis 1887 auf insgesamt 187 Freifahrten.

1888 veranstaltete er in der Rotunde im Prater eine „Große Ausstellung für Luftfahrt“. Im gleichen Jahr am 1. Februar ging aus dem österreichischen Ingenieur- und  Architektenverein der „Flugtechnische Verein“ hervor und im August wurde durch Silberer die „Erste Wiener Aeronautische Anstalt“ gegründet. Da sich das k.u.k. Heer zunehmend für die Ballonfahrt interessierte, wurde die Privatperson Silberer vom Kriegsministerium beauftragt, Kurse über die Luftschifffahrt für k.u.k. Offiziere abzuhalten und sie zu Ballonführern auszubilden. Dies war der Beginn der „Militär Aeronautischen Anstalt“ in Fischamend, wo Hauptmann Otto Kalab 1903 zum Kommandanten der  Luftschifffahrtsabteilung ernannt wurde.

Am 17. April 1900, einberufen durch Silberer und Hauptmann Hinterstoissner, fand die konstituierende Generalversammlung des Wiener Aero Clubs statt. Seine praktische Tätigkeit begann erst 1901 (Gründungsjahr), später wurde aus dem „Wiener“ der „Österreichische Aero Club“, dem Silberer bis 1911 vorstand.

Auf Anregung von Silberer und Major Hinterestoissner beschloss der Stadtrat von Wiener Neustadt, im Nordwesten der Stadt am Steinfeld einen Flugplatz zu schaffen. Die Stadtgemeinde stellte eine „Aeroplan Halle zum Zwecke der Förderung des mechanischen Flugwesens“ zur Verfügung und gestattete anderen Interessenten ähnliche Hallen zu bauen. So wurde der ca. 5 km² große Flugplatz Wiener Neustadt zum ersten und größten der Donaumonarchie.

Text und Foto: Johannes Holba

Johannes Holba