Die Hansa-Brandenburg C I

Die weltweit erste, planmäßig beflogene Flugpostlinie verband Wien-Aspern mit Kiew (ca. 1 200 km) und wurde am 1. April 1918 eröffnet. Zum Einsatz kam damals hauptsächlich der Flugzeugtyp „Hansa Brandenburg C I“, denn diese Maschinen waren den Strapazen dieses Langstreckenfluges gewachsen.

Um diese Pionierleistung von Mensch und Maschine zu würdigen, brachte die Post zum 100. Jahrestag dieses Ereignisses einen Briefmarkenblock heraus. Auf diesem wird auch gleichzeitig auf das Jubiläum des VÖPH (Verband Österr. Philatelistenvereine) hingewiesen. Auf der Marke selbst ist die Maschine des Erstfluges, eine Hansa-Brandenburg C I mit der Nr. 27,48 abgebildet. Sie trug, als Militärflugzeug damals das „Schwarze Kreuz“ als Hoheitszeichen.

Die C I, von Ing. Ernst Heinkel konstruiert, war ein Doppeldecker, der im 1. Weltkrieg als Aufklärer, aber auch als Kampfflugzeug mit Abwehr- und Angriffsbewaffnung eingesetzt war. Die C I wurde in deutschen, ungarischen und österreichischen Werken gebaut, so auch von der Firma „ALBATROS“ in Wien-Stadlau-Industriestraße 190. Mit insgesamt 1200 Stück war die Hansa-Brandenburg CI das meistgebaute Flugzeug in Österreich-Ungarn.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde nach alten Plänen und noch vorhandenen Materialbeständen in den Flugplatzwerkstätten Graz-Thalerhof und in Wien-Aspern die CI in einer Kleinserie von fünf Stück gebaut. Sie bekamen die Kennzeichen A5, -17, -21, -24, -85 und waren am Seitenruder mit dem damaligen österreichischen Hoheitszeichen – ROT-WEISS-gestreift – versehen. Eingesetzt wurden sie zur Ausbildung von Piloten für die künftige Fliegergruppe des Bundesheeres (ÖLAG-Fliegerschule).

Die C I mit dem Eintragungszeichen A-85 war ab Winter 1929/30 bei der ÖLAG, machte am 6. Juni 1931 einen „Kopfstand“ durch Flugzeugführer Oberstleutnant Schalk. Im Frühjahr 1934 kam sie zur Bundespolizei, registriert mit März 1935 für Dr. Michael Skubul, Wien. Ende 1935 bekam sie ein neues Luftfahrzeugkennzeichen OE-PDK (Staatszugehörigkeitszeichen für Österreich - Bundespolizeidirektion Wien).

Technische Daten:

  • Hiero 6 Zylinder Motor 169 kW (230 PS)
  • Spannweite 12,30 m
  • Höhe 2,95 m
  • Länge 8,45 m
  • Inhalt der Flügelfläche 38,50 m²
  • Leer- u. Startgewicht 800/1250 kg
  • Höchstgeschwindigkeit 180 km/h

Quelle: „FLUGZEUGE“ , Dipl. Ing. Reinhard Keimel, Motorbuchverlag Stuttgart

Johannes Holba