Zukunft für (Straßen-)Kinder Hoffnung für Osteuropa

Freitag, 23. März 2001 – 16:30 bis 17:30 Uhr

Die EU-Osterweiterung ist eines der brisantesten Themen der nächsten Jahre. Viele Menschen erfüllt diese Zukunftsaussicht mit Sorge um den eigenen Lebensstandard. Dabei wird schnell vergessen, dass Europa nur eine Zukunft hat, wenn auch Osteuropa auf bessere Zeiten hoffen kann.

Seit sieben Jahren bemüht sich die Pfarre Aspern, vor allem den Kindern in der Ukraine aus dem Raum Kiew Hoffnung auf Zukunft zu schenken. Zum 7. Mal werden heuer Kinder zur "Tschernobyl-Ferienaktion" nach Aspern kommen, noch sind wir auf der Suche nach Gasteltern und natürlich auch Sponsoren und SpenderInnen. Aber auch die Ärmsten haben wir im Blick, die Straßenkinder in Kiew. In einer großartigen Aktion haben viele mitgeholfen, die tolle Summe von öS 150.000,-- aufzubringen, die in einer kleinen Feier der Caritasverantwortlichen übergeben wurde (im Bild von links nach rechts: Pfarrer Georg Stockert, Bezirksrätin Margarete Pelikan, Helga Tippel, Vera Koschyl (Kiew) und der Wiener Caritasdirektor Michael Landau). Lesen Sie Näheres auf Seite 5 und 8.

öS 150.000 für die Straßenkinder

Elisabethmedaille an Helga Tippel

Die Arbeit der Caritas in der Ukraine konzentriert sich darauf, das schwere Los der Straßenkinder zu bekämpfen. Offiziell wird von 90.000 Straßenkindern in diesem europäischen Land gesprochen. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Dunkelziffer noch einmal so hoch ist. Die Eltern dieser Kinder sind meist ohne Arbeit und Einkommen, man ist froh darüber, einen Esser weniger bei Tisch zu haben.

Der ukrainische Staat hat so gut wie kein Budget dafür, um die Opfer der andauernden Wirtschaftskrise im sozialen Netz aufzufangen. Die Kinder leiden am meisten darunter, besonders jene, die unerwünscht und ohne zu Hause auf der Straße leben müssen.

Die Caritasstelle in Kiew, die seit vielen Jahren bedingt durch die "Tschernobyl- Ferienaktion" mit der Pfarre Aspern zusammenarbeitet, versucht sich für diese Straßenkinder zu engagieren, den Kindern langsam ein neues Zuhause zu schenken.

Der "Hilferuf" aus der Ukraine ist in der Pfarre Aspern, Wien 22 nicht ungehört verhallt, viele haben sich eingesetzt, Geld für diese Kinder zu sammeln: mit einer Nikoloaktion und einem Punschstand beim "Ströck", mit dem Adventkonzert des Asperner Gesangsvereines und dem Musical der "Kathi-Kids", einer Kirchensammlung zu Weihnachten und einem Folk-Konzert, mit einem Flohmarkt und privaten Spenden..

Die "Scheckübergabe" mit den gesammelten 150.000,-- Schilling erfolgte am Freitag, 23. März im Asperner Pfarrzentrum an die Leiterin des "Hilfsfonds Aspern" in Kiew, Vira Koschyl.

Der Wiener Caritasdirektor Dr. Michael Landau war bei dieser Übergabe anwesend und sprach allen Mitwirkenden den Dank der Caritas aus, auch allen Gasteltern, die bei der jährlichen "Tschernobylaktion" mitmachen. Er betont die Wichtigkeit solcher Aktivitäten für Menschen in anderen Ländern - ohne dabei aber die Not im eigenen Land, in der nächsten Umgebung zu vergessen.

Caritasdirektor Landau dankte der Pfarre Aspern für ihr Engagement und überreichte als sichtbares Zeichen Helga Tippel, der langjährigen Organisatorin der Ferienaktion für Kinder aus Kiew in Aspern, die "Elisabethmedaille".

Die Verantwortliche der Caritas Kiew, Vira Koschyl, berichtete über die Situation der ärmsten Kinder in Kiew und lud die Asperner Freunde zur Eröffnung des Tagesheimes für Straßenkinder im Mai ein.

Georg Stockert

Ort

Aktion für Straßenkinder in der Ukraine

Freitag, 23. März 2001 bis Sonntag, 28. April 2024

16:30-17:30
St. Martin - Pfarrhof

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