Liturgie

Die Liturgie ist der Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt.

Somit kommt der würdigen und zugleich „volksnahen” Gestaltung der liturgischen Feiern besondere Bedeutung zu. Und genau darin liegt auch die Schwierigkeit. Das Konzil verlangt einerseits die actuosa participatio fidelium, also die aktive Teilnahme der Gläubigen, möchte aber andererseits auch den überkommenen Schatz der Kirchenmusik, vom Gregorianischen Choral, dem der römischen Liturgie eigenen Gesang, der den ersten Platz einnehmen soll, bis zu den großen Orchestermessen der Wiener Klassik und des 19. Jahrhunderts mit größter Sorge bewahrt und gepflegt wissen.

Eine der wesentlichsten Aufgaben sieht der Liturgieausschuss darin, für eine möglichst große Vielfalt in der Gestaltung der Gottesdienste zu sorgen. Jedes Mitglied unserer Gemeinde soll sich irgendwo wiederfinden können, das Kindergartenkind genauso wie der Jugendliche und der Erwachsene, der Liebhaber des „Neuen Geistlichen Liedes” (NGL), früher etwas widersinnig als „rhythmisches Lied” bezeichnet, ebenso wie der Freund der „klassischen” Kirchenmusik und der Gregorianik.

Besonderes Augenmerk legt der Ausschuss dabei auf die Gestaltung der Hochfeste des Kirchenjahres (Ostern, Weihnachten, …) und der pfarrlichen Eigenfeste (Erntedank, Kirchweih, …). Hier sollen möglichst viele Gruppen ihre Talente einbringen und so zu einer lebendigen Feier für die ganze Pfarrgemeinde beitragen. So hat etwa das Konzept der „Familienmesse” zu Ostern und zu Weihnachten viele Befürworter gefunden. Dabei stand die Überlegung im Vordergrund, dass es gerade diese beiden Hochfeste sind, an denen auch weniger engagierte Mitchristen den Weg in die Kirche finden und sich vielleicht durch diese Art der Gottesdienstgestaltung eher angesprochen fühlen als durch ein lateinisches Hochamt.

Eine wesentliche Forderung des Konzils ist die Rollenteilung in der Liturgie: Bei den liturgischen Feiern soll jeder, sei er Liturge oder Gläubiger, in der Ausübung seiner Aufgabe nur das und all das tun, was ihm aus der Natur der Sache und gemäß den liurgischen Regeln zukommt. Es ist demnach völlig widersinnig, wenn der Vorsteher der Feier (in der Regel der Priester) in einer Art „One-man-show” alles von den Lesungen über den Antwortpsalm bis zu den Fürbitten selber tut. Daher bemüht sich der Liturgieausschuss, immer neue Lektoren, Kantoren und Ministranten zu gewinnen, um die geforderte Rollenteilung tunlichst in allen Gottesdiensten zu gewährleisten. Leider finden sich besonders in der sonntäglichen Abendmesse immer noch zu wenige Gläubige, die diese Dienste übernehmen wollen und/oder können.