Hl. Joseph von Nazaret

Josef stammte aus dem Geschlecht Davids und lebte in Nazareth als Zimmermann. Nach apokrypher (= außerbiblischer) Überlieferung verlobt er sich (80jährig) mit Maria. Er will sie verlassen, als er erfährt, dass Maria schwanger ist. Im Traum erklärt ihm ein Engel den "Sachverhalt" und er bleibt bei Maria und nimmt Jesus als sein Kind an. Die Geschichte von der Reise (wegen der Volkszählung) nach Bethlehem, die Geburt Jesu und die Flucht nach Ägypten sowie die Rückkehr (im Jahr 4 n.Chr.) nach Bethlehem ist wohl bekannt. Die letzte Erwähnung findet Josef in den Evangelien, als er den 12jährigen Jesus, diskutierend mit den Schriftgelehrten, im Tempel findet. Josef dürfte noch vor der Taufe Jesu gestorben sein.

Seine Verehrung und der Kult um ihn wurde (durch sein im Mittelalter juristisch schwer verständliches Vaterschaftsverhältnis, die Teilhabe an der Inkarnation und die Natur seiner Ehe) sehr gehemmt. Der 19. März ist seit dem 10. Jh. sein Gedenktag, aber erst 1621 von Papst Gregor XV im römischen Kalender festgeschrieben. 1714 (event. 1729?) von Papst Clemens XI zum Festtag für die katholische Kirche vorgeschrieben. Angerufen wird er bei Versuchung, Verzweiflung, bei Wohnungsnot und für einen guten Tod.


Bezug zu Aspern

Glasbild hl. JosefJahrelang lagerte im feuchten Pfarrhofkeller eine Glastüre mit der Darstellung des hl. Joseph. Das Glasbild ist eine Stiftung (mit der Jahreszahl 1873) mit Familienwappen und folgendem Text:

Adolf Maria Freiherr von Brenner und Louise Freifrau von Brenner geb. Gräfin von Seilern
ESSE POTIUS QUAM VIDERI

(zu deutsch: Zu sein ist besser als nur zu scheinen)

Wo diese Türe früher eingebaut war und wie und durch wen sie in den Pfarrhofkeller kam, konnte nicht mehr festgestellt werden.

Im Zuge der Kirchenerweiterung 1999 Jahren wurde auch diese Türe renoviert. Denn ein finsterer und feuchter Keller sollte doch nicht der geeignete Aufstellungsort für dieses 130 Jahre alte Kunstwerk bleiben.

Da das Holz aber schon ganz vermorscht war, wurde das Josefsbild von einem Kunstglaserer in einen Metallrahmen neu gefasst und erhielt links hinten in der Pfarrkirche einen neuen Platz - vor dem Fensterband, das die alte Kirche und den Zubau verbindet.

Einen weiteren Bezug stellte die kleine Holzkirche am Ulanenweg dar, die von 1972 bis 2001 in Betrieb war. Mehr dazu im Beitrag St. Josef am Ulanenweg.

Attribute:

Wunderstab oder die Lilie (Jungfräulichkeit) und meist das Jesuskind auf seinem Arm.

Patron

der ganzen katholischen Kirche, von Mexiko, Kanada, Peru, Böhmen und Österreich und in Teilen von Tirol, Steiermark und Kärnten. Auch ist er Patron der Eheleute, Familien, Jugend, Waisen und Jungfräulichkeit. Weiters der Arbeiter (1. Mai), Handwerker, Zimmerer, Schreiner, Totengräber, Ingenieure, Erzieher, Pioniere, Reisenden, Verbannten und Sterbenden.

Bedeutung des Namens:

Gott hat hinzugefügt (hebr.)

Gedenktage:

19. März und 1. Mai


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