Pfingsten

Pfingsten führt uns aus der Osterzeit hinein in den „Alltag“ des Jahreskreises. Wie die Jünger einst, bitten wir zu Pfingsten um den hl. Geist, der uns in diesen Alltag hinein begleiten möge. Die Pfingstsequenz „Veni Sancte Spiritus“ aus dem 13. Jahrhundert ist eines der ältesten Gebete der Kirche – und gerade jetzt so aktuell wie nie: Denn gerade dieses Gebet kann so gut durch schwierige Zeiten tragen!

Komm herab, o Heil’ger Geist, der die finstre Nacht zerreißt, strahle Licht in diese Welt.

Komm, der alle Armen liebt, komm, der gute Gaben gibt, komm, der jedes Herz erhellt.

Höchster Tröster in der Zeit, Gast, der Herz und Sinn erfreut, köstlich Labsal in der Not.

In der Unrast schenkst du Ruh, hauchst in Hitze Kühlung zu, spendest Trost in Leid und Tod.

Komm, o du glückselig Licht, fülle Herz und Angesicht, dring bis auf der Seele Grund.

Ohne dein lebendig Wehn kann im Menschen nichts bestehn, kann nichts heil sein noch gesund.

Was befleckt ist, wasche rein, Dürrem gieße Leben ein, heile du, wo Krankheit quält.

Wärme du, was kalt und hart, löse, was in sich erstarrt, lenke, was den Weg verfehlt.

Gib dem Volk, das dir vertraut, das auf deine Hilfe baut, deine Gaben zum Geleit.

Lass es in der Zeit bestehn, deines Heils Vollendung sehn und der Freuden Ewigkeit.

„Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen,
wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt“

Der hl. Geist wird oft in Gestalt einer Taube dargestellt.Das Pfingstfest wird auch als der Geburtstag der Kirche bezeichnet.

Das Wort „Pfingsten“ entstand aus dem griechischen Wort „Pentecosta“, der fünfzigste (Tag). Am Pfingsttag - so berichtet die Apostelgeschichte - wurde der Heiligen Geist über die Jünger ausgegossen - das Pfingstwunder. In Feuerzungen sichtbar kam der Heilige Geist über die Jünger, und sie konnten in fremden Sprachen Gottes große Taten verkünden.

Pfingsten ist - im übertragenen Sinn - ein Erntefest: Christi Ernte und die Gründung der Kirche.

Durch den angekündigten Beistand bestärkt, konnten die Jünger die Auferstehung verkünden und Jesus als den Messias, der die Menschen vom ewigen Tod befreit hat, bezeugen.