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Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Daher bringen
die Eltern Jesu ihr Kind in den Tempel zu Jerusalem, um das von Mose vorgeschriebene
Opfer darzubringen. Simeon, der in Jerusalem lebte, wartete auf die Rettung
Israels und darauf, den Messias zu sehen, wie ihm vom Herrn geoffenbart
worden war. Als er nun Jesus sah, nahm er ihn in die Arme und pries Gott
mit jenen Worten, die wir als "nunc dimittis" kennen (Gotteslob
90,2: Nun lässt du, Herr, deinen Diener in Frieden scheiden...). Dann
allerdings sagt er zu Maria:
Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. (Lk 2, 21-35)
Nachdem die Sterndeuter unter Vermeidung eines weiteren Zusammentreffens mit Herodes heim in ihr Land gezogen waren, befahl ein Engel des Herrn dem Josef, nach Ägypten zu fliehen, da Herodes plante, alle männlichen Erstgeborenen unter 2 Jahren ermorden zu lassen („Bethlehemitischer Kindermord“ – Fest der Unschuldigen Kinder, 28.12.). Dort blieben sie bis zum Tod des Herodes. So erfüllte sich das Wort des Propheten Hoseas:
Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. (Mt 2, 13-15; Hos 11,1)
Als Jesus 12 Jahre alt war, pilgerte die Familie nach Jerusalem, um das Paschafest zu feiern. Auf der Rückreise nach Nazareth fehlte allerdings einer: Jesus. Der war im Tempel geblieben und erklärte den Anwesenden die hl. Schrift. Für ihn war das eine klare Sache, denn das war das Haus seines Vaters. Josef und Maria hingegen sind vor Angst fast gestorben, denn sie konnten Jesus nirgendwo in dem langen Pilgerzug entdecken. Also kehrten sie nach Jerusalem zurück, wo sie ihren Sohn im Tempel fanden. Jeder Elternteil, der jemals sein Kind in einem Einkaufszentrum verloren hat, kann den Schmerz der Eltern nachvollziehen! (Lk 2, 41-52)
Über diesen Lebensabschnitt Jesu, der ja nur etwa zwei Stunden gedauert
hat, berichten alle vier Evangelisten. Ihren eigenen Sohn den steinigen
Weg nach Golgotha gehen sehen zu müssen, bleibt Maria nicht erspart. Von
den eigenen Leuten verraten, von den Römern verurteilt, tritt er unter
dem Gespött der Massen seinen Leidensweg an.
Die Liturgie erinnert uns in der Fastenzeit an diesen schmerzvollen Gang
Jesu: die Kreuzwegandacht führt uns diesen Weg entlang, am Palmsonntag
hören wir die Passion des jeweiligen Jahresevangelisten (Lesejahr A: Matthäus,
B: Markus, C: Lukas) und am Karfreitag die Johannespassion.
Der Tod durch Ersticken und Herzversagen ist das Los ihres Sohnes. Das
Zerbrechen der Gebeine mitansehen zu müssen bleibt Maria erspart. Sie
harrt bis zuletzt unter dem Kreuz aus, zusammen mit dem Lieblingsjünger
Jesu, dem Evangelisten Johannes.
Hier setzt Jacopone da Todi, der Textdichter der Sequenz Stabat mater
an:
Christi Mutter stand mit Schmerzen
Bei dem Kreuz und weint’ von Herzen,
Als ihr lieber Sohn da hing.
Was sonst konnte sie tun? Sie war ja machtlos – als Jüdin unter römischer Besatzung, wie auch als Frau.
Josef von Arimathäa, von dem zwar alle Evangelisten berichten, dass er ein Jünger Jesu war, jedoch nur Johannes hinzufügt: aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich nimmt sich des Leichnams Jesu an und legt ihn in die Arme Mariens. Diese Darstellung, die die 13. Kreuzwegstation prägt (bei uns ist es die 14., da unsere Bilderserie mit der Auslieferung an den Hohen Rat beginnt und daher 15 Stationen umfasst - Asperner Kreuzweg), ist und war immer wieder Anregung für Künstler. Die berühmteste Pieta ist sicherlich die von Michelangelo geschaffene im Petersdom zu Rom, doch auch wir sind jedesmal, wenn wir die Kirche betreten, mit dieser Darstellung konfrontiert. Die zahlreichen Kerzen, die vor der Pieta entzündet werden, zeugen vom lebendigen Glauben der Christen, die in unserer Kirche vor der Statue beten.
Jeder von uns hat schon einen lieben Menschen verloren. Geht es uns nicht auch so, dass wir eigentlich erst im Angesicht des Grabes wirklich begreifen, wie groß dieser Verlust ist? Wir glauben aber daran, dass wir einst alle wieder vereint sind in der ewigen Herrlichkeit Gottes. Maria konnte diesen Glauben (noch) nicht haben. Wie denn auch? Christus war ja noch nicht auferstanden! Um wieviel schwerer muss sie dieser Verlust des eigenen Sohnes getroffen haben!
Noch am Kreuz hat Jesus seiner Mutter seinen Lieblingsjünger Johannes
zur Seite gestellt:
Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er
liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte
er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie
der Jünger zu sich. (Joh 19, 26f)
Die Legende berichtet, dass Maria mit Johannes nach Ephesus gegangen und dort auch gestorben und begraben sei. Stichhaltige Beweise dafür gibt es allerdings nicht!
Mag. Gerhard Schmiedpeter
16:00 Jugendsonntag
19:00 hl. Messe
08:00 hl. Messe
08:30 Rosenkranz
11:00 Beichtgelegenheit
17:00 Jungschar
08:00 hl. Messe
08:30 Rosenkranz
11:00 Beichtgelegenheit
13:00 Seelenmesse † Helga Tippel
14:15 Einsegnung
16:00 Jungschar
17:00 Legio Mariens
17:30 projekt.gruppe 3
19:00 hl. Messe