Hochfest Allerheiligen

„Ihr Freunde Gottes allzugleich“

Der Gedenktag aller Heiligen ruft alle Menschen ins Gedächtnis, die formal heiliggesprochen wurden, aber auch jene, die ihr Leben heilig vor Gott gelebt haben und nicht in den Kanon der Heiligen aufgenommen wurden. Die Kirche feiert die „Freunde Gottes“ als die Kirche des Himmels.

„Ihr Freunde Gottes allzu gleich, verherrlicht hoch im Himmelreich“, heißt es in einem Allerheiligen-Lied von Friedrich Spee. Die Gemeinschaft der Kirche besteht aus Heiligen und lebenden Menschen. Alle Heiligen, Märtyrer und Verstorbenen, die verherrlichten Glieder der Kirche, sind die Kirche des Himmels.

Die Heiligen sind für die Menschen auf verschiedene Weise Vorbilder und Fürsprecher. Die Kirche gedenkt am Fest Allerheiligen der Gemeinschaft der Heiligen, besonders jener, die nicht im Kalender der Kirche verzeichnet sind, also keinen eigenen Gedenktag haben. Eingeschlossen werden in das Fest auch all jene, die heilig vor Gott sind, jedoch nicht formal heiliggesprochen wurden.

Die Menschen vertrauen auf die Fürsprache aller Heiligen.

Das Fest Allerheiligen steht in engem Zusammenhang mit dem Pfingstfest, dem Geburtsfest der Kirche. Besonders deutlich wird dies in der Ostkirche, wo das Fest „Aller Heiligen“ heute noch am Sonntag nach dem Pfingstfest gefeiert wird.

Am Allerheiligentag werden die Gräber der Verstorbenen auf den Friedhöfen von den Angehörigen geschmückt, eine Kerze wird entzündet, die auch noch am darauffolgenden Allerseelentag leuchtet. Es ist das sogenannte „Seelenlicht“, das Symbol des „Ewigen Lichtes“, das den Verstorbenen leuchtet. In feierlicher Prozession, dem „Gräberumgang“, geht der Priester durch die Reihen der festlich geschmückten Gräber und segnet die Gräber und die Menschen, die am Grab ihrer Angehörigen beten.

Allerheiligen im Wandel der Zeit

Entstanden ist das Fest Allerheiligen im 7. Jahrhundert, als Papst Bonifatius IV. am 13. Mai 609 (oder 610) das Pantheon in Rom - zuvor das Heiligtum der antiken Götterwelt - der Jungfrau Maria und allen Heiligen weihte. Er ordnete eine jährliche Feier an. Am Freitag nach Ostern wurde dieses Fest zunächst gefeiert.
100 Jahre später weihte Papst Gregor III. im 8. Jahrhundert eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte den Feiertag auf den 1. November fest. 839 bestimmte Papst Gregor IV. diesen Gedächtnistag für die ganze Kirche.

Quelle: Stephanscom.at


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