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Christliches Fasten versteht sich im Unterschied zum Heil- oder Gesundheitsfasten nie als Selbstzweck im Dienste des körperlichen Wohlbefindens. Das durch das Fasten in der Vorbereitung auf Ostern Eingesparte wurde auch Armen und Bedürftigen gegeben.
Fasten in christlichem Sinn kann daher "Abspecken" von Verhaltensweisen bedeuten, die sich wie Schadstoffe und Schlacken in unsere Beziehung zu den Menschen und zu Gott gelegt haben.
Fasten heißt dann, frei und beweglich werden für einen Einsatz für Arme
und Unterdrückte, für gerechte Lebensbedingungen, für ein Dasein, das
sich nicht auf Kosten der Welt oder Teilen ihrer Bewohner entfaltet.
Fasten heißt, die Beziehung zu Gott und Welt neu zu gestalten: ein bewusstes
Wahrnehmen der Natur als Geschenk Gottes mit allen Sinnen, sich Zeit für
ein Gespräch mit Gott nehmen - auch das kann Fasten sein.
Wir verwenden alltägliche Wörter, wie "aufgeweckt werden", "aufstehen", um den Inhalt des Osterglaubens ausdrücken zu können. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Auferstehung Jesu - und damit auch die von Christen erhoffte - nicht nur auf das Jenseits und die Innerlichkeit verweisen, sondern das Leben hier und heute betreffen will.
Der Alltag schenkt unzählige Zeichen und Erfahrungen, die helfen, sich im Auferstehungsglauben zu üben und die christliche Auferstehungshoffnung im Leben wirklichkeit werden zu lassen: jeder dunklen Nacht folgt das morgendliche Aufstehen; der Horizont eines stehenden Menschen ist größer, als der eines sitzenden, etc.
Auferstehung ist schon eine Wirklichkeit im Leben vor dem Tod, wenn diese Menschen aufgerichtet werden und wieder aufstehen können.
Wenn zu Ostern der Gott der Befreiung immer wieder neu erfahrbar werden will, kann dann nicht auch das Eintreten gegen todbringende Systeme und Strukturen unzählige Auferstehungserfahrungen möglich machen?
Auf anderer Ebene schenkt die Natur Zugänge zur Auferstehung: Jeder finsteren Nacht folgt der helle Morgen, alle Pflanzen erleben nach dem scheinbar todbringend Winter die Kraft des Frühlings ...
Auferstehungsglaube bleibt eine Zumutung, die den Mut des Glaubens verlangt, die aber auch lebens- und weltverändernde Kraft in sich hat.
Quelle: Behelf der Kath. Jungschar
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