„Trinkt alle daraus!“

Hinweis Aufgrund der Covid-19 Pandemie (Corona) ist die Kelchkommunion bis auf weiteres ausgesetzt!

Praktische Hinweise zur Kelchkommunion

In der Pfarre Aspern wird die Kommunion ab dem ersten Adventsonntag 2003 in allen Sonn- und Feiertagsmessen (ausgenommen 8.00 Uhr - Messe) in beiden Gestalten von Brot und Wein ausgeteilt.

KelchkommunionWir bitten um Verständnis, wenn es anfangs in den Gottesdiensten zu organisatorischen "Anlaufschwierigkeiten" kommen sollte. Unsere Gemeinde, die Priester und KommunionhelferInnen müssen sich erst an diese Praxis gewöhnen (am besten geeigneter Standort, Anzahl der KommunionspenderInnen, Weinmenge...). Aber ich denke, dass wir sie bald überwinden können und dass die volle Teilnahme am Tisch des Herren diese Schwierigkeiten aufwiegen wird

Die Kelchkommunion ist ein Angebot, keine Verpflichtung. Wer wie bisher nur das Brot (und damit nach kirchlicher Lehre den ganzen Herrn!) empfangen will, dem steht das selbstverständlich frei!

Das Blut Christi wird in der Regel durch Trinken aus dem Kelch empfangen. Wir bitten darum, NICHT die Hostie in den Wein einzutauchen!

Wenn Sie krank sind und die Möglichkeit einer Ansteckung besteht, bitten wir Sie, aus Rücksicht auf die anderen GottesdienstteilnehmerInnen, auf die Kelchkommunion zu verzichten.

Kelchkommunion in Aspern

In meiner Heimatpfarre durfte ich den greisen ehemaligen Pfarrer von Hetzendorf, Prälat Joseph Ernst Mayer, noch einige Jahre erleben. Er half als Pensionist, soweit er es schaffte, bei den Sonntagsmessen in unserer Pfarre aus und beeindruckte mich damals mit seinen packenden Predigten und seiner spürbar ehrlichen und aus tiefstem Herzen kommenden Art, die Texte der Messe zu sprechen und die Riten zu vollziehen.

Trotz seiner damals knapp 90 Jahre setzte er sich immer noch leidenschaftlich für die Verwirklichung einer echten Liturgiereform ein. Ein besonderes Anliegen war ihm die volle Form des Kommunionempfangs in beiden Gestalten von Brot und Wein für alle Gläubigen.

So schrieb er noch 1997 in dem Büchlein "Zur Liturgie von heute und morgen":

Kelchkommunion"Wie kann ich es mit meinem Gewissen als Christ und Priester vereinbaren, dass ich täglich beim Vollzug des liturgischen Auftrages Jesu einen wichtigen Teil dieses Auftrags auslasse? Ich teile den Kelch Jesu nicht an die Gemeinde aus, obwohl Jesus gesagt hat: "Trinkt alle daraus! Tut das!" Damit hat er sicher alle Teilnehmer an der Messe gemeint. [...]
Ich führe nicht aus, was ich im Auftrag Jesu der Gemeinde angeboten habe. Warum aber kommen die Gläubigen nach der Messe nicht in Scharen in die Sakristei, um mich deshalb zur Rede zu stellen? Auch sie haben die Worte Jesu bei der Wandlung, am Höhepunkt der Messe, nicht ernst genommen, wie ich, sondern unbeachtet hinunterfallen lassen.
Sie haben nicht damit gerechnet, dass ich mit den Worten Jesu wirklich meine, was ich sage? Sie haben sie überhört? Sie sind nicht gewohnt, dass man diese Worte Jesu erfüllen muss?
Es fällt Ihnen deshalb gar nicht auf? Sie denken nicht daran, diese Erfüllung zu begehren, ja zu urgieren. [...]
Warum zögert also die Kirche so sehr, den Auftrag Jesu bei seinem Liebesmahl zu erfüllen? Warum halbiert sie die Ausführung dieses Mahles, obwohl sie im Vorwort des Messbuches die tiefe Sinnhaftigkeit des ganzen Vollzuges einsieht und lehrt?
Es gibt keinen stichhaltigen Grund dafür. Dass man 700 Jahre lang ein Gebot Jesu übersehen, übergangen hat, ist doch kein Grund dafür, es weiter zu übergehen, wenn man seine Verbindlichkeit endlich erkannt hat."

Als ich dann 1994 in der Pfarre Hetzendorf als Pastoralassistent zu arbeiten begann, habe ich selber erlebt, wie schön es ist, diesen Auftrag Jesu "Trinkt alle daraus" ernst zu nehmen: Mit der größten Selbstverständlichkeit wird dort seit der Zeit Pfarrer Mayers allen Gläubigen an jedem Sonn- und Feiertag das Brot und auch der Wein gereicht.

Und ich habe in den vier Jahren dort weder eine Situation erlebt, bei der es praktische Probleme gegeben hätte - es ist einfach alles schon sehr gut eingespielt (Anzahl der KommunionhelferInnen, Menge des Weines ...) - noch eine Situation, bei der es zu unwürdigem Umgang mit dem Blut Christi oder zu besonderen Peinlichkeiten gekommen wäre - nicht einmal bei Erstkommunionen oder Messen mit Jugendlichen.

Mit Joseph Ernst Mayer möchte ich schließen:

"Ist die Kelchkommunion wirklich ein überflüssiges Sakrament? Jesus hat sich dabei doch etwas gedacht, als er sie einsetzte. Brauchen nicht alle Christen die sakramentale Teilnahme am Neuen und ewigen Bund, die sakramentale Teilnahme am Schicksal Jesu, am heilbringenden Leben, Sterben und Auferstehen Jesu?
Also nochmals gefragt: Gibt es einen Grund, der so schwerwiegend ist, dass man seinetwegen einen Punkt des Testamentes Jesu fortwährend und weiterhin außer Kraft setzt?"

Markus Pories


Zitate aus: Joseph Ernst Mayer, Zur Liturgie von heute und morgen.
Österr. Kath. Bibelwerk Klosterneuburg, 1997

Zur Kommunion in Aspern

„Nimm an das Brot, nimm an den Wein, …“ (Gabenbereitung)

Erstkommunion

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