Kinder in St. Katharina

Samstag, 1. April 2006

Ein Erfahrungsbericht von Cäcilia Kirchenmaus –
im Gespräch mit Petra Pories

Cäcilia und Petra Also, ich weiß gar nicht, warum gerade ich das hier schreiben soll – denn ich bin ja erst 1998 nach St. Katharina gekommen. Und ehrlich gesagt, das war schon gewöhnungsbedürftig für mich als traditionsbewusste Kirchenmaus: St. Katharina ist ja – vorsichtig gesagt – nicht gerade ein Kirchenbau von klassischer Schönheit. Aber ich hab’ bald gemerkt, dass es erstens sehr angenehm warm ist im Vergleich zu den alten Kirchen und zweitens, dass es sehr lebendig zugeht, weil so viele kleine Menschen unterwegs sind. Deswegen habe ich mich bald wohl gefühlt.

Besonders lebendig ist es oft an den Sonntagen. Ihr solltet euch merken, dass immer am ersten Sonntag Kindermesse ist und am dritten Sonntag Kinderkirche. Da gibt es also besonderes Kinderprogramm. Aber wenn Fastenzeit ist oder Ostern oder Advent oder sonst ein Fest – da ist auch immer etwas für Kinder dabei. So ist eigentlich jeder Sonntag ein Kindersonntag. Manchmal war die Kirche schon so voll, dass nicht einmal eine zweite Maus hineingepasst hätte!

KEK Mehr als 700 (in echt: siebenhundert !!!) Kinder haben sich in St. Katharina in den letzten zehn Jahren auf die Erstkommunion vorbereitet. Unter anderem: Michelle und Thomas und Stephanie und Lukas und ... Kennt Ihr sie? Bei uns heißt das übrigens Kommunion-Erlebnis- Kurs. Da helfe ich auch manchmal mit, zum Beispiel, wenn Emmy (Bild links) und Georg etwas über die Taufe erzählen (Anmerkung der Redaktion: Erstkommunion-Organisatorin Emmy Fritsch und Pfarrer Georg Stockert).

Ich bin nicht so außergewöhnlich musikalisch, aber es gefällt mir doch, dass wir hier viel mit Musik haben. Am Donnerstag treffen sich immer die Kathi- Kids. Das ist unser Kinderchor – die haben schon jede Menge Musicals und Konzerte gesungen. (Bild unten: die Kathi-Kids bei der Eröffnung der „Wasserwoche“ Anfang März). Ich habe nachgezählt, dass da schon über 100 Kinder in den letzten Jahren dabei waren. Die Kleinsten singen mit Mamas und Papas im Babytreff Kathi-Club. Da verkriech’ ich mich in mein Loch, weil ich immer Angst hab’, einer der mindestens zwanzig Kinderwägen könnte mich überfahren.

Ob Nikolaus, Fasching, Kinderbibliothek, Erntedank, Kinderflohmarkt, Spielefest - ich erinnere mich an so viele Kinder-Sachen, dass mir ganz schwindelig wird. Also bitte versteht, wenn ich jetzt nicht alles aufschreibe und ich auch manches vergessen habe. Ja, jetzt muss ich schließen; aber ich werde euch noch Wichtiges schreiben ... Also, bis bald!

eure Cäcilia Kirchenmaus

So jetzt ist mir noch einiges eingefallen, was ich in meinem vorigen Bericht vergessen habe, was mir als Kirchenmaus in St. Katharina aufgefallen ist... Manchmal kommen Leute auf die Idee, dass es hier in St. Katharina Platz gibt und sie hier in einem Raum etwas für Kinder anbieten können: so haben manche Kinder hier Flöte gelernt – und jetzt lernen ganz viele tanzen. Ich tanze immer heimlich mit! Und bald kommen die mit den Hüten (Anmerkung: Pfadfinder und Pfadfinderinnen) und machen auch bei uns Gruppenstunden für Kinder.

Etwas ganz Wichtiges muss ich euch noch unbedingt aufschreiben. Wenn es so viel Tolles gibt für die Kleinen, braucht es viele Große, die da mittun. Und die gibt es! Da ist zum Beispiel das Kindergottesdienst- Team – manche von denen sind schon urlange dabei. Die treffen sich einmal im Monat am Abend und trinken Tee und essen und lachen – und bereiten irgendwas für die Kinder vor. Dann wird noch stundenlang gebastelt und gemalt – und es gibt etwas Besonderes in der Kirche. Andere Große überlegen Lieder und spielen auf Instrumenten oder kopieren Notenzettel oder planen Feste oder Bastel-Aktionen oder... Ja, und Kinder haben (fast immer) Durst und (meistens) Hunger. Deswegen gibt es auch einige, die regelmäßig große Mengen an Kuchen und Chips herbeischleppen und Saft machen oder sogar Martinspunsch. Und wenn die Kinder weg sind, schaut es anders aus als vorher – deswegen: aufräumen und putzen ist auch sehr wichtig, damit sich alle wohlfühlen. Alle diese Großen, die sich um die Kleinen kümmern, haben sich euren Applaus verdient! (Bitte jetzt klatschen!)

Zum Abschluss sage ich euch noch von Maus zu Mensch: das Wichtigste denke ich, sind nicht die Zahlen – dass es vieles gibt und viele Kinder mitmachen. Natürlich ist das toll! Aber: Das Wichtigste finde ich, das hat einmal Stephanie beim Kommunion-Kurs gesagt: „Hier in St. Katharina wird mir immer ganz warm im Herzen!“ Nicht alle Kinder sagen das so, aber ich merke an ihren Augen und an ihrem Lachen, dass es ihnen hier in der Kirche gut geht. Und das wünsche ich mir am meisten für die nächsten zehn Jahre: immer wieder warme Herzen, leuchtende Augen und Freude. Also, bis bald!

eure Cäcilia Kirchenmaus