Gottfried Rotter

Montag, 1. Dezember 2003

Suchen. Und Finden.

2003. Das Jahr der Bibel.

Ich bin Gewerbetreibender in der Elektrobranche, seit 15 Jahren glücklich verheiratet und habe zwei Kinder mit 12 und 14 Jahren. In der Pfarre bin ich seit einigen Jahren vor allem als Firmbegleiter tätig und helfe sonst bei verschiedenen Aktionen wie Weihnachtsmarkt und diversen Veranstaltungen mit.

Seit meiner Ausbildung in der HTBL Pinkafeld wurde das Feuer meines Glaubens immer weiter angefacht und nimmt seither stetig mehr Platz in meinem Leben ein. In diesen ersten Phasen waren es eher lange Diskussionen mit meinem Lehrer "Beppo", bis ich später, während des Studiums, die Bibel als mein Fundament, meine Trostpflaster und meinen Ratgeber entdecken und lieben lernte. Immer öfters habe ich die Bibel zur Hand genommen, wenn sich Unsicherheiten einstellten, Fragen in Beruf oder der Kindererziehung nicht lösen ließen oder sich einfach Alltagsängste aller Art einstellten.

Gegen Ende meines Studiums habe ich dann Jesus als meinen Freud entdeckt und ihm gesagt: "Zeige mir den Weg und ich werde Dir folgen." Seither ist Jesus und die Bibel mein Wegweiser in allen Lebenslagen. Vor allem das Neue Testament mit seinen Gleichnissen hilft mir im Umgang mit den Jugendlichen (den eigenen und den Firmlingen) und Problemen, welche im Alltag an mich herangetragen werden. Zum Beispiel "wurmt" es mich immer ganz fürchterlich, wenn Menschen grundlos herumjammern. Wären sie mit ihrer persönlichen Lage/Situation unzufrieden oder hätten wirkliche Probleme, könnte ich ihnen zu helfen versuchen oder mit ihnen an einer Verbesserung arbeiten. Öfters sind unsere Mitmenschen aber deshalb unzufrieden, weil andere etwas mehr oder etwas Besseres haben. Obwohl es ihnen im Moment nicht schlecht geht, fühlen sie sich dennoch von der ganzen Welt ungerecht behandelt und stürzen sich in Probleme, welche sie eigentlich gar nicht haben. Dies gilt für meine Kinder genauso wie für meine Lehrlinge, Monteure oder andere Erwachsene. Mit Vorliebe erkläre ich denen dann das Gleichnis vom Weinberg (Mt 20,1-16) und kann zumindest manchmal Einsicht ernten.

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir vom Herrn Fähigkeiten und Eigenschaften auf den Weg mitbekommen haben, welche wir in seinem Sinne einsetzen sollen. Wenn ich mit offenen Augen und Ohren durch diese Welt gehe, finde ich täglich Zeichen, was Gott von mir erwartet. Ich muss diese nur erkennen wollen. Meines Erachtens sind es nicht die großen und gigantischen Taten, die wir dann etwa noch laut und plakativ vor uns hertragen, welche uns zu guten Christen machen. Es sind die vielen, leisen und kleinen Prüfungen und Dinge, welche wir hören, sehen und vor allem umsetzen sollten. Denn " was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." (Mt 25, 40) Nicht Worte, sondern Taten ändern die Welt. In diesem Sinne - Carpe diem, liebe MitchristInnen.


Suchen. Und Finden.

Mittwoch, 1. Jänner 2003 bis Donnerstag, 18. April 2024

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