Dagmar Lang

Freitag, 1. Oktober 2004

Kommen. Und Sehen.

2004. Das Jahr der Bibel.

Dagmar LangIch bin Mutter zweier erwachsener Kinder, 58 Jahre alt, Hausfrau und betreue schon über 10 Jahre lang die Mutter-Kind-Runde.

Als ich in die Volksschule ging, fiel ich noch in die kirchliche Sphäre, in der man den Teufel besonders betonte. Dementsprechend konnte ich kein positives Gottesbild entwickeln. Im Religionsbuch gab es sogar ein Bild, in dem der Teufel seinem Opfer eine glühende Flüssigkeit in den Mund schüttet.

Das Elternhaus vermittelte mir zwar nicht dieses schreckliche Gottesbild, aber als Kind bekommt man leicht Angst. Als Jugendliche kam mir der uns über alles liebende Vater, der nichts anderes zu tun hat, als ununterbrochen buchhalterisch die Sünden zu notieren, um zu strafen, sehr seltsam vor. Eine Bekannte von mir wandte sich aus diesen Gründen von der Kirche ab.

Durch Befassen mit religiösen Büchern und der Bibel kam ich langsam zu neuen Erkenntnissen. Das Alte Testament zeigt uns, wie die Menschen trotz aller Schwierigkeiten, Schuld, Irrungen und Schicksalsschlägen ihren Weg zu Gott gegangen sind und wie sie geduldig immer wieder auf den rechten Weg geführt worden sind. Gott wird in den Psalmen sogar einmal mit einer liebenden Bärenmutter verglichen. Beeinflusst von den damals umliegenden Religionen wird er aber oft auch als Rächergott dargestellt.

Jesus hat dies aber im Neuen Testament berichtigt. Er hat zwar vor der Sünde gewarnt, aber nie jemanden verurteilt, sondern alle, die an ihn geglaubt haben, geheilt. Auch die Stelle des "verlorenen Sohnes" (beziehungsweise wie man heute sagt: "des liebenden Vaters") zeigt, dass Gott jederzeit bereit ist, uns aufzunehmen, auch wenn wir uns lange Zeit von ihm entfernt haben, ohne dass er "Rache" nimmt. Allerdings müssen wir die Konsequenzen unserer eigenen Handlungen tragen. Auch schon viele Psalmen im Alten Testament zeigen diesen liebenden und alles verzeihenden Gott, wenn man bereut und sich ihm wieder zuwendet.

So hat mir die Bibel schon sehr auf meinem Glaubensweg geholfen und mir oft Trost und Hilfe geboten.


Kommen. Und Sehen.

Donnerstag, 1. Jänner 2004 bis Samstag, 2. November 2024

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